Die Telefonseelsorge wird 60 - Weltkongress tagt 2016 in Aachen zu suizidalen Situationen

Vor allem bei Ängsten, seelischen und körperlichen Einschränkungen oder auch Beziehungsfragen helfen etwa 7.500 Ehrenamtliche der Telefonseelsorge rund um die Uhr. Sie werden durch Fachkräfte umfassend ausgebildet und begleitet. Etwa 1.800 000 Mal schenken sie jährlich in akuten Krisen oder längerfristig schwierigen Lebenssituationen Aufmerksamkeit und Beratung. Das bundesweite Netzwerk mit 105 örtlichen Telefonseelsorgestellen wird von der katholischen und evangelischen Kirche getragen. Wichtigster Partner der TelefonSeelsorge ist seit 1997 die Deutsche Telekom, die die Anrufe zu den Notrufleitungen kostenfrei zur Verfügung stellt. Im 60. Jahr des Bestehens empfangen die Aktiven der Telefonseelsorge in Deutschland den TelefonseelsorgeWeltkongress. Vom 19. bis 22. Juli 2016 wird er in Aachen stattfinden. 1967 hatte sich in Genf die „International Federation of Telephone Emegency Services“ (IFOTES) gegründet, in der sich heute  nach eigenen Angaben rund 25.000 Freiwillige in 23 Nationen für Menschen in seelischer Not engagieren. Mit dem Leitwort des diesjährigen IFOTES-Kongresses „Damit das Leben weitergeht …“ machte der Leiter der TelefonSeelsorge Aachen und Verantwortliche für den Weltkongress der TelefonSeelsorge, Pfarrer Frank Ertel, im Rahmen eines Pressegesprächs in Köln bekannt. Im Mittelpunkt steht in Aachen danach die Auseinandersetzung mit suizidalen Situationen. Allein 25 Personen werden am Kongress teilnehmen, so Ertel, die aus Ländern kommen, die keine TelefonSeelsorge haben. Ziel sei, dass bei der weltweiten Vernetzung auch in Ländern wie Indien, Kamerun und Sierra Leone die Technik zur emotionalen Unterstützung und Suizidprävention genutzt werden soll. Die Initiatoren versprechen sich mit beiden Ereignissen eine größere Öffentlichkeit für die Telefonseelsorge. Der Sprecher der katholischen TelefonSeelsorge, Michael Hillenkamp, appellierte an eine weitere breitgefächerte Unterstützung für das Angebot. Die TelefonSeelsorge sehe sich immer öfter am Rand der Wahrnehmung, „aber immer im Zentrum des christlichen Auftrags, sich den Nöten und Sorgen der Menschen zuzuwenden. Der Vorsitzende der evangelischen Konferenz für TelefonSeelsorge, Ruth Belzner, dass es trotz aller Veränderungen in der täglichen Arbeit vor allem um das Engagement von Ehrenamtlichen gehe: „Das Eigentliche, Wertvolle dieses Angebots ist im Grundsatz seit 60 Jahren so zu beschreiben: Hier stellt ein Mensch ehrenamtlich seine Aufmerksamkeit und seine Erfahrung für die Zeit eines Gesprächs ausschließlich seinem Gegenüber zur Verfügung, denkt und fühlt mit und tut das nicht im eigenen Interesse sondern um des Anderen willen.“ Weitere Informationen zum Weltkongress in Aachen sind unter www.ifotescongress2016.org verfügbar.

Quelle: Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz vom 28. Juni 2016