Erziehungswissenschaftlerin an FH Münster berufen

Prof. Dr. Kathrin Aghamiri lehrt seit diesem Semester an der Fachhochschule in Münster Soziale Arbeit und Schule. Als Kind hat sie sich einen Job am Theater gewünscht, später wollte sie Gärtnerin werden. Nun ist Prof. Dr. Kathrin Aghamiri an den Fachbereich Sozialwesen der FH Münster berufen worden.

„Theater kann ich an der Hochschule gut unterbringen, denn Lehre muss Spaß machen“, sagt die 50-Jährige. „Und im Gärtnern wird vielleicht nochmal gespiegelt, dass wir Pädagogen viel tun können, um jungen Menschen gute Bedingungen zum Aufwachsen zu bieten. Aber wir können nicht davon ausgehen, dass der ‚Garten‘ genauso wird, wie wir ihn uns ausgedacht haben.“ Denn manchmal sei das Ungeplante das Passende.

Diese Erfahrung machte sie auch als diplomierte Sozialpädagogin während ihrer Tätigkeit in der ambulanten und schulbezogenen Jugendhilfe. Mit der Frage, was Kinder und Jugendliche aus den Angeboten machen, die die erwachsenen Fachkräfte für sie planen, ging sie an die FH Kiel zurück und forschte dazu in ihrer Promotion. Für ihre Publikation „Das Sozialpädagogische als Spektakel“ erhielt die Erziehungswissenschaftlerin viel Zuspruch. „Gruppenarbeit funktioniert nicht im Sinne eines Trainings“, fasste sie darin ihre Untersuchungen zusammen. Die Kinder würden aus dem Angebot etwas machen, das ihren eigensinnigen Deutungen und Interessen diene.

Diese Verschränkung von theoretischen und methodischen Konzepten mit der alltäglichen Praxis möchte Aghamiri auch in der Lehre vermitteln. Dabei kann sie auf ihre Berufserfahrungen in der schulbezogenen Jugendhilfe, in der Schulsozialarbeit und in der Sozialpädagogischen Familienhilfe zurückgreifen. „Wie lernen Kinder und Jugendliche und wie können wir sie beteiligen? Das beschäftigt mich auch heute noch“, sagt die Hochschullehrerin, die gemeinsam mit Kollegen der FH Kiel und der Universität Hamburg das Institut für Partizipation und Bildung gegründet hat.

Es widmet sich der demokratischen Teilhabe von Kindern und Jugendlichen in Forschung und Fortbildung. „Partizipation ist für mich der Kern sozialpädagogischen Handelns.“ Dies auch den Studierenden zu vermitteln, sie zu Fachkräften für Soziale Arbeit auszubilden, daran habe sie großen Spaß.

Informationen auch unter www.fh-muenster.de/fb10/personen/aa-professorinnen-automatisch.php?pId=925


Quelle: Presseinformation der FH Münster am 23. November 2016