Der Beauftragte der Bundesregierung für Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel (hintere Reihe, 2. von links) wünscht sich, dass die Arbeit vom Institut für digitale Teilhabe (IDT) der Hochschule Bremen bundesweit Schule macht. Mit auf dem Bild vom IDT (von links): Dr. Irmhild Rogalla, neben Jürgen Dusel Prof. Dr. Henning Lühr und Alex Ackermann. Vorne: Prof. Dr. Benjamin Tannert
© IDT | Hochschule Bremen

„Digitale Teilhabe ist soziale Teilhabe“

Beauftragter der Bundesregierung für Menschen mit Behinderungen lobt Institut der HSB

Hoher Besuch am Institut für digitale Teilhabe (IDT) der Hochschule Bremen (HSB): Der Beauftragte der Bundesregierung für Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, war am Mittwochnachmittag, 15. Mai 2024, zu Gast in der Einrichtung am Campus Airportstadt.

 

„Digitale Teilhabe ist soziale Teilhabe“, sagt Jürgen Dusel. „Eine inklusive und menschenzentrierte Gestaltung der Digitalisierung funktioniert am besten, wenn Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam daran forschen und arbeiten. Das Institut für Digitale Teilhabe der HSB zeigt hervorragend, wie das gelingen kann. Ich wünsche mir, dass dieses Beispiel Schule macht und Partizipation an Hochschulen, aber auch überall sonst in der Forschung und bei der Entwicklung von digitalen Angeboten alltäglich wird.“

IDT hat eine Reihe von Forschungsprojekten

Im Mittelpunkt des Besuchs stand die Frage, wie sich digitale Barrierefreiheit und damit die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen verbessern lässt. Das IDT hat hier eine Reihe von Forschungsprojekten aufzuweisen. So stellte Dr. Irmhild Rogalla als Teil des Leitungsteams des IDT das mehrjährige Forschungsvorhaben „Digitale Barrierefreiheit im Arbeitsleben durch partizipative Evaluation“ vor. Das Projekt wird vom Amt für Versorgung und Integration Bremen gefördert. In dem Projekt geht es darum, wie Menschen mit Behinderungen als Expert:innen in eigener Sache als Softwaretester bei IT-Projekten unmittelbar in der Entwicklung beteiligt werden können.

Inklusive Partizipation 

Das neueste Projekt des Instituts „INPART – Inklusive Partizipation durch integrierte Forschung“, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, beschäftigt sich mit den Möglichkeiten der Partizipation von Menschen mit Behinderungen in verschiedenen technischen Entwicklungsprojekten (Projektleitung Dr. Barbara Neukirchinger und Bertold Scharf).

eLearning-Modul

Unter der Leitung von Prof. Dr. Benjamin Tannert hat das IDT das Lernmoduls „Digitale Barrierefreiheit – Teilhabe für alle“ für die Lern- und Wissenschaftsplattform „eGov-Campus“ entwickelt und modularisiert, die von der FITKO (Föderale IT-Koordination des IT-Planungsrates des Bundes und der Länder) betrieben wird. „Das Lernmodul ist inzwischen als eLaerning-Modul bundesweit an Hochschulen und im Fortbildungsbereich im Einsatz“, so Benjamin Tannert.

MediaMeetsDiversity@School

Um die Förderung von Potentialen im inklusiven Bildungssystem mit Schüler-iPads geht es im Projekt „MediaMeetsDiversity@School“. IDT-Mitarbeiter Alex Ackermann gab hierzu einen Überblick und stellte zudem das beantragte Nachfolgeprojekt „BUILDING BRIDGES“ vor, bei dem es um eine KI-gestützte Diagnostik und Gestaltung von individuellen Sprachlernwegen für diversitätssensible mehrsprachige Spracharbeit in Vorbereitungsklassen geht. 

„Inklusionsbetriebs für IT“ in Bremen

Bei der aktuellen Gründung eines „Inklusionsbetriebs für IT“ in Bremen übernimmt das IDT die wissenschaftliche Begleitung. Die Vorarbeiten haben gemeinsam mit dem Integrationsfachdienst Bremen der Agentur für Arbeit bereits begonnen. Henning Lühr: „Wir wollen KI und digitale Transformation für die Emanzipation und Integration für Menschen mit Behinderungen auf dem Arbeitsmarkt nutzen.“

Über das Institut für Digitale Teilhabe (IDT)

Zu Beginn des Jahres 2021 wurde an der Hochschule Bremen das Institut für Digitale Teilhabe (IDT) als interdisziplinäres Institut Fakultäten Elektrotechnik und Informatik sowie Wirtschaftswissenschaften gegründet. Ziel des Instituts ist die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen in der digitalen Welt. Das IDT betreibt wissenschaftliche Forschung mit anwendbaren Ergebnissen aus der Praxis für die Praxis. Zudem ist das Institut ein gutes Beispiel für das Empowerment von Menschen mit Behinderungen. Am IDT arbeiten und forschen gleichermaßen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit und ohne Beeinträchtigungen.

 


Quelle: Pressemitteilung der HSB vom 15.05.2024