Förderprogramm respekt*land: Fachstelle Antidiskriminierungsberatung behinderter Menschen zieht positive Bilanz

Die Fachstelle Antidiskriminierungsberatung behinderter Menschen zieht nach eineinhalb Jahren Projektlaufzeit eine positive Bilanz des zivilgesellschaftlichen Beratungsnetzes, welches durch die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS Bund) aufgebaut wurde.

Die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL e.V.) und der Verein aktiv und selbstbestimmt (akse e.V.) betreiben seit März 2023 eines der 37 modellhaften und innovativen Projekte mit einer Fachstelle, die auf drei Jahre angelegt ist. Diese Fachstelle hat das Ziel, die Mitarbeitenden anderer Antidiskriminierungsstellen zum Thema „Behinderung und Barrierefreiheit“ zu beraten und zu sensibilisieren, so dass Menschen mit Behinderungen sich ohne Scheu im Falle einer Diskriminierung an diese wenden können.

„Das Angebot der Fachstelle scheint einen echten Nerv getroffen zu haben. Über die Hälfte aller respekt*land-Projekte nehmen regelmäßig an unseren Workshops und One-to-One Beratungen teil. Sogar außerhalb der Projektlandschaft erreichen uns von Städten und Gemeinden immer wieder Anfragen, ihre Ämter und Behörden hinzu einer diskriminierungsfreien und barrierefreien Beratungsleistung zu schulen“, freut sich Projektmitarbeiterin Emine Kalali von der ISL.

„Mit dieser positiven Bilanz gehen wir zwar gestärkt aber auch mit Ungewissheit in die zweite Hälfte der geplanten Projektlaufzeit. Denn wir wissen nicht, ob der Bundeshaushalt eine Finanzierung weiterhin sicherstellen wird. Bisher müssen die respekt*land-Projekte für jedes Haushaltsjahr neu beantragt werden und alle bangen jedes Mal um eine ausreichende Finanzierung und Verlängerung“, zeigt sich Kalali besorgt.

Die ISL fordert über die Modellerprobung der ADS Bund hinaus, dass dieses Netzwerk mit wichtigen Antidiskriminierungsberatungsstellen weiterhin nachhaltig bestehen bleiben muss, da sonst die mühselige Pionierarbeit ruiniert werden würde. Gerade mit Hinblick auf den wachsenden politischen Rechtsruck sieht man viele Gruppen von Menschen stärkerer Diskriminierung ausgesetzt als je zuvor.

Die „Fachstelle Antidiskriminierungsberatung behinderter Menschen“ ist Teil des Förderprogramms „respekt*land – Antidiskriminierungsberatung für ganz Deutschland“ der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.


Quelle: Pressemitteilung des ISL e.V. vom 19.09.2024