LWL-Fahnen vor dem Landeshaus in Münster
Foto: LWL

Neuer Förderschwerpunkt bei der LWL-Sozialstiftung

Die Sozialstiftung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hat ihre Entscheidungen über die Förderung von sozialen Projekten zum siebten Mal getroffen: Zwei Projekte aus Bielefeld und Dortmund konnten überzeugen und werden mit insgesamt rund 377.000 Euro unterstützt.

Zusätzlich wird ein neuer Förderschwerpunkt „Digitalisierung in der Eingliederungshilfe“ eingerichtet. Damit will die LWL-Sozialstiftung ermöglichen, Potenziale und Lösungsansätze der Digitalisierung in der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen im Alltag zu erproben. Dem Fachkräftemangel soll gezielt begegnet, die flächendeckende Versorgung gesichert werden. Außerdem sollen neue Konzepte der Unterstützung entstehen.

Das zweijährige Projekt „Quartier inklusiv“ (126.500 Euro) wird von der Stadt Bielefeld durchgeführt und hat zum Ziel, eine gemeinsame Struktur und kooperative Sozialplanung zwischen Stadt und LWL umzusetzen. Durch die verbesserte Berücksichtigung des konkreten Bedarfs von Menschen mit Behinderungen sollen vor Ort gute Bedingungen entstehen, damit Menschen mit Behinderung weitgehend selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Bei der Umsetzung des Projekts werden die Menschen mit Behinderung konkret einbezogen.

Aufgrund des steigenden Fachkräftemangels ist es besonders wichtig, dass Menschen mit Behinderung in ihrem Sozialraum auch selbstständig leben und sich Versorgungsangebote erschließen können. Dies betrifft zum Beispiel den Zugang zu Wohnraum, zu gesundheitlicher Versorgung und zu Mobilität. Hier sollen die Möglichkeiten in den Quartieren in den Blick genommen und neue Ideen auf den Weg gebracht werden.

„Für eine selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und gute Versorgung brauchen wir den Schulterschluss mit den Kommunen, denn dort findet Inklusion statt. Das Projekt der Stadt Bielefeld trägt dazu bei, Inklusion in den Sozialräumen vor Ort zu gestalten“, so der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, Dr. Georg Lunemann.

Im zweiten Projekt „Prävention sexualisierter Gewalt bei Menschen mit geistiger Behinderung im Sport“ (250.000 Euro) in Trägerschaft von Special Olympics NRW mit Sitz in Dortmund werden Erkenntnisse zur Prävention von sexualisierter Gewalt auf den Bedarf von Menschen mit Behinderungen übertragen. Dafür werden in dem dreijährigen Projekt präventive Maßnahmen zur Aufklärung, Information und Sensibilisierung sowie praxiswirksame Interventionsangebote für Menschen mit geistiger Behinderung im organisierten Sport entwickelt und durchgeführt.

Menschen mit geistiger Behinderung werden dabei als wichtige Akteure und Multiplikator:innen eingebunden. Über die Strukturen von Special Olympics NRW fließen die Ergebnisse in die bestehenden Strukturen und den Landessportbund NRW ein.

Mit dem neuen Förderschwerpunkt „Digitalisierung in der Eingliederungshilfe“ entstehe ein zusätzlicher Anreiz, die Möglichkeiten der Digitalisierung gezielt einzusetzen einzubeziehen und die Potenziale für die Eingliederungshilfe darzustellen, so die Stiftung.

„Der neue Förderschwerpunkt ermöglicht die Erprobung neuer Lösungsansätze, die vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels die Selbstbestimmung und Versorgung sichern helfen“ betont Hans-Joerg Deichholz, Aufsichtsratsvorsitzender der LWL-Sozialstiftung. Dafür stehen jährlich etwa eine Million Euro an Fördermitteln zur Verfügung.


Quelle: Pressemitteilung des LWL vom 15.07.2024