„Stürmische Zeiten erfordern eine starke Jugendarbeit“

BJR-Präsident Philipp Seitz unterstreicht hohen Stellenwert von Jugendarbeit in Zeiten multipler Krisen – „Sorgen junger Menschen in Zuversicht verwandeln“

In Zeiten multipler Krisen braucht es eine gut ausgestattete Jugendarbeit. Dies machte Philipp Seitz, Präsident des Bayerischen Jugendrings (BJR), in seiner zweiten jugendpolitischen Grundsatzrede deutlich. Bei der 165. Vollversammlung des BJR am 18. und 19. Oktober in Nürnberg sprach er die Herausforderungen für die Jugendarbeit in Bayern deutlich an.

Vor den rund 110 Delegierten und Gästen aus Jugendarbeit, Politik und Verwaltung unterstrich der BJR-Präsident am Freitagabend die Notwendigkeit, die Arbeitsfähigkeit der Jugendarbeit auf allen Ebenen zu sichern und auszubauen. „Wir können nur dann gut arbeiten, wenn wir unsere Energie, Motivation und Ressourcen nicht permanent dafür einsetzen müssen, Mittel zu akquirieren und zu sichern.“

Seitz verwies auf die Unterstützung des Bayerischen Landtags und der Staatsregierung – trotz der aktuell angespannten Wirtschaftslage. So sei es gelungen, fünf Millionen Euro für die Jugendarbeit -zusätzlich zum regulären Haushaltsansatz 2024- zu sichern. Besonders hervorzuheben sei hierbei die Unterstützung in Höhe von 1,6 Millionen Euro, die gezielt für die Stärkung der Jugendverbandsarbeit eingesetzt werden könne.

Aufgabe der Jugendarbeit sei es, die Sorgen junger Menschen in turbulenten Zeiten in Zuversicht zu verwandeln. „In der Jugendarbeit finden sie Halt und Heimat“, so Seitz. „Jugendarbeit ist ein unverzichtbarer Ort der Gemeinschaft und ein geschützter Raum für Heranwachsende und junge Erwachsene.“

In seiner Rede blickte Seitz auch auf den kürzlich veranstalteten Jugendempfang des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. „Über 450 junge Ehrenamtliche aus ganz Bayern haben an diesem Empfang teilgenommen. An diesem Tag haben wir gezeigt, wie vielfältig und stark die Jugendarbeit in Bayern ist. Es ist wichtig, dass die Politik junge Menschen ernst nimmt und ihre Anliegen hört.“

„Eine selbstbestimmte Jugendarbeit ist Lern- und Erfahrungsort unserer Demokratie. Hier üben junge Menschen Werte und Prozesse ein, die das Fundament unseres Gemeinwesens bilden“, so Seitz. Jugendarbeit sei somit eine unersetzbare Säule der Gesellschaft: „Wir müssen dafür sorgen, dass junge Menschen sichere Räume haben, in denen sie sich einbringen und entfalten und ihren Platz in der Gesellschaft finden können.“

Er sprach in seiner Rede wiederholt die Herausforderungen an, mit denen junge Menschen konfrontiert sind. „Sie erleben multiple Krisen, ihr Vertrauen in politisch Verantwortliche und Parteien ist oft belastet, wie die aktuelle Shell-Studie gezeigt hat. Ihr Vertrauen in die Demokratie als Staatsform dagegen ist erfreulich stabil. Nehmen wir diesen Befund sehr ernst! Verwandeln wir Vertrauensverlust in Zuversicht, wo immer Vertrauen verloren gegangen ist!“

„Jugendarbeit wirkt. Jugendarbeit ist ein Motor notwendiger gesellschaftlicher Veränderung. Deshalb braucht es ausreichende Ressourcen, damit wir uns als Gemeinwesen weiterentwickeln können. Wer in die Jugendarbeit investiert, der stärkt die Demokratie“, so Seitz abschließend.


Quelle: Pressemitteilung des Bayrischen Jugendring vom 19.10.2024