70 % der Pflege­bedürf­tigen wer­den zu Hause ver­sorgt

WIESBADEN – Im Dezember 2011 waren in Deutschland 2,50 Millionen Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI). Mehr als zwei Drittel (70 % oder 1,76 Millionen) aller Pflegebedürftigen wurden nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zu Hause versorgt. Von diesen erhielten 1,18 Millionen Pflegebedürftige ausschließlich Pflegegeld – das bedeutet, dass sie in der Regel allein durch Angehörige gepflegt wurden. Weitere 576 000 Pflegebedürftige lebten ebenfalls in Privathaushalten, bei ihnen erfolgte die Pflege jedoch zusammen mit oder vollständig durch ambulante Pflegedienste. In Pflegeheimen vollstationär betreut wurden insgesamt 743 000 Pflegebedürftige (30 %). Die Mehrheit (65 %) der Pflegebedürftigen war weiblich. Insgesamt 83 % der Pflegebedürftigen waren 65 Jahre und älter, mehr als ein Drittel (36 %) war über 85 Jahre alt.  Die Nachfrage nach Leistungen der ambulanten Pflegedienste und der vollstationären Pflegeheime hat im Vergleich zu 2009 zugenommen: Die Anzahl der in Heimen vollstationär Versorgten ist um 3,6 % (+ 26 000) gestiegen; die Zahl der durch ambulante Dienste betreuten Pflegebedürftigen um 3,8 % (+ 21 000). Diese Angaben beruhen auf Befragung der Pflegeheime und ambulanten Pflegedienste durch die Statistischen Ämter der Länder und des Bundes.  Der Zeitvergleich der Zahl der allein durch Angehörige versorgten Pflegebedürftigen ist nur eingeschränkt möglich. Rechnerisch nahm die Zahl der allein durch Angehörige versorgten Pflegebedürftigen gegenüber 2009 um 10,9 % (+ 116 000) zu. Diese Angaben basieren auf Datenlieferungen der Pflegekassen. Die aktuell berechnete Zunahme erscheint aber im Vergleich mit Daten des Bundesministeriums für Gesundheit über die Entwicklung der Zahl der Leistungsempfängerinnen und -empfänger der sozialen Pflegeversicherung und auch im längerfristigen Vergleich um bis zu 90 000 Personen zu hoch. Ursache dafür sind Änderungen in den Abläufen der Pflegekassen bei der Datenmeldung. 


Quelle: Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) vom 18.01.2013
www.destatis.de