Alkoholmissbrauch: Starker Wille statt Promille
Zahlreiche kreative und innovative Projekte sind beim ersten Bundeswettbewerb "Alkoholprävention" eingereicht worden. Rund 150 Initiativen haben daran teilgenommen. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr zeichnete nun die besten acht von ihnen aus.
"Alkohol ist das am weitesten verbreitete Suchtmittel in Deutschland. Maßnahmen, die vor Alkoholmissbrauch warnen, sind deshalb ganz wichtig. Und sie müssen früh ansetzen, also schon bei Kindern und Jugendlichen", erklärte Bahr. Den ersten Alkohol trinken junge Menschen in Deutschland schon mit durchschnittlich 14 bis 15 Jahren.Prävention mit Spaß und Maß
Der Bundeswettbewerb stand unter dem Motto "Innovative Projekte umsetzen – nachhaltig wirken". Es ging um neue Ideen, wie Jugendliche vor Alkoholmissbrauch geschützt werden können. Dabei war entscheidend, dass es den Projekten gelang, eine jugendgerechte Ansprache zu erreichen. Der Wettbewerb wurde von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und dem Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) im Rahmen der Kampagne "Alkohol? Kenn dein Limit." ausgerichtet. Ob Alkoholparcours in Europa, ein Handy-App mit Spiel, Info und Notfallplan oder die Radiosendung "Webgeflüster" auf King FM: Die Preisträger zeigten eindrucksvoll, wie junge Menschen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol motiviert werden können.Faire Feste ohne Stress und Ärger
Den Hauptpreis in Höhe von 10.000 Euro erhielt "Neue Festkultur", ein Projekt aus Sigmaringen in Baden-Württemberg. Dem Projekt liegt die Idee zugrunde, dass wachsender Alkoholkonsum nicht der Sinn und Inhalt von Festen sein kann. Das eigene Gütesiegel "Fairfest" sorgt für faires Feiern und verbindliche Regeln. Ein markengeschützter Partypass für Jugendliche garantiert den Partyspaß. Er wurde bereits 100.000 Mal aus dem Netz heruntergeladen.Preisgeld soll Engagement fortführen helfen
"Die Vielzahl und die Qualität der eingereichten Projekte sind beeindruckend. Mit dem Preisgeld möchten wir die besonders überzeugenden Ideen würdigen und es den Initiatoren zugleich erleichtern, ihr Engagement fortzuführen und weiterzuentwickeln." Dies sagte Volker Leienbach, PKV-Verbandsdirektor. Der Verband setze sich seit mehreren Jahren dafür ein, Jugendlichen einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu vermitteln. Die Kampagne der BZgA "Alkohol? Kenn dein Limit." kennen inzwischen viele. Weil sich die Jugendkultur jedoch ständig ändert, müsse sich auch die Prävention immer neu erfinden. "Alkoholprävention für Jugendliche kann nur gelingen, wenn sie sich an der Lebenswirklichkeit junger Menschen orientiert", sagte Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA.Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 20.02.2013