BZgA: Alkohol- und Zigarettenkonsum bei Jugendlichen sinkt weiter
Ergebnisse einer Studie zur "Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland" belegen für das vergangene Jahr, dass die Zahl der Raucher*innen im Jugendalter weiter abnimmt. Während auch der Alkoholkonsum leicht zurückgegangen ist, steigt der Cannabiskonsum weiterhin an.
Die Ergebnisse, die vergangene Woche gemeinsam von der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Daniela Ludwig, und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vorgestellt wurden, sind insgesamt erfreulich. Der sich seit Jahren abzeichnende Trend, dass die 'Jugend von heute' weniger raucht, hat sich weiter fortgesetzt. Nicht einmal 6 von 100 Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren (5,7%) rauchen und auch bei den jungen Erwachsenen ist die Quote mit 21,2% erheblich niedriger als noch vor wenigen Jahren. Für die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, wirken sich die intensiven Bemühungen um eine Senkung der Raucher*innenzahlen nun aus: „Die Zahlen beim Rauchen sind mehr als erfreulich. Sie sind ein Ergebnis jahrzehntelanger, gut gemachter Präventionsarbeit!" Gleiches müsse man nun für die bislang nur wenig erforschten E-Zigaretten erreichen, für die allerdings noch keine vergleichbar zuverlässigen Zahlen vorliegen.
Rauschtrinken ein überwiegend männliches Phänomen
Insgesamt zeichnet sich auch beim Alkoholkonsum Jugendlicher eine positive Entwicklung ab. Vor allem bezüglich des regelmäßigen Konsums ist ein deutlicher Rückgang zu vermelden. Während 2004 noch 21,2 der 12-17 jährigen angaben, mindestens einmal wöchentlich Alkohol zu trinken, waren es 15 Jahre später nur noch 9,5%. Auch bei den jungen Erwachsenen ist die Entwicklung positiv (2004: 43,6%, 2019: 32,9%). Nicht gelöst sei allerdings immer noch nicht das Problem des Rauschtrinkens, wie die Heidrun Theiss, Leitern der BZgA anmerkt. Nicht überraschend ist, dass es sich überwiegend um ein Problem junger männlicher Erwachsener handelt. Beinahe die Hälfte von ihnen (45,6%) gab an, sich in den letzten 30 Tagen in einen Rausch getrunken zu haben. Bei den gleichaltrigen Frauen lag dieser Wert fast um die Hälfte niedriger (24,5%). Für Heidrun Theiss ein deutliches Signal, dass für diesen Bereich verstärkte Präventionsmaßnahmen notwendig sind.
Cannabis mit Abstand beliebteste nicht-legale Droge
So erfreulich die Werte in Bezug auf den Konsum von Zigaretten sind, so kritisch ist der weitere Anstieg des Cannabiskonsums zu bewerten. Ein besorgniserregender Wert ist der der sogenannten Lebenszeitprävalenz, der die Anzahl derjenigen angibt, die Cannabis überhaupt schon einmal ausprobiert haben: 10,4 % der 12- bis 17-Jährigen und 46,4 % der 18- bis 25-Jährigen haben schon einmal Cannabis ausprobiert. Dies ist im Vergleich zum Konsum anderer nicht-legaler Substanzen der Höchstwert. Bei den jungen Erwachsenen liegt dieser Wert für Ecstasy bei 7,8 %, für Amphetamine bei 6,8 %, für psychoaktive Pflanzen bei 5,4 % und für Kokain bei 4,7 %.