Caritas-Studie zum demografischen Wandel

Regionale Auswirkungen auf Fachbereiche Kinder- und Jugendhilfe, Altenhilfe sowie Migration/Integration untersucht

Im Vorfeld des heute in Berlin beginnenden Caritas Kongresses legte der Deutsche Caritasverband seine eigene Sicht auf den demografischen Wandel und die Auswirkungen auf besonders betroffene Fachbereiche vor. Er hat sich im Rahmen seiner dreijährigen Demografie-Initiative (2015-2017) zum Ziel gesetzt, die Herausforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten dieser Veränderungen in den Blick zu nehmen. Untersucht wurden in einer eigenen Studie regionale Auswirkungen des demografischen Wandels auf die betroffenen Fachbereiche Kinder- und Jugendhilfe, Altenhilfe sowie Migration/Integration. Und das sowohl auf der Mitarbeitenden- als auch auf der Klientenseite. Mit der Analyse beauftragt war das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. Anhand sozio-demografischer Indikatoren für die jeweiligen Landkreise und kreisfreien Städte wurden Regionen mit ähnlicher demografischer Entwicklung ermittelt und zu Clustern (Gruppen) zusammengefasst, um für diese Regionstypen Handlungsempfehlungen aufzeigen zu können. Bei der Entwicklung von Empfehlungen mitgewirkt haben die Caritas-Expertinnen und -experten aus der praktischen Arbeit. Gute Beispiele sollen zeigen, welche Wege in einzelnen Regionen schon beschritten werden und als Anregungen für strategische Überlegungen vor Ort dienen. Caritas-Präsident, Peter Neher, betont: „Die Studie zeigt deutlich: Wenn die sozialen Dienstleistungen in die kommunale Planung einbezogen werden und der Sozialraum vor Ort gemeinsam mit den Bürgern gestaltet wird, sind die Erfolge für Lebensqualität, den Zusammenhalt der Generationen und für die Zukunftsfähigkeit am größten“. Der sozialräumliche Ansatz, die Kooperation und Vernetzung verschiedener Akteure und Fachbereiche seien entscheidende Erfolgsfaktoren für die Bewältigung der Herausforderungen.

Deutlich werde auch, dass in allen drei Fachbereichen der Handlungsbedarf in den neuen Bundesländern dringend ist. Denn hier zeigten sich die Auswirkungen des demografischen Wandels schon jetzt sehr stark. „Um die Herausforderungen zu bewältigen, ist die Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen gefordert“, so Neher. Dazu gehöre auch die Solidaritätsbereitschaft zwischen Ländern und Regionen mit sehr unterschiedlicher Wirtschaftskraft.
Methodik, Daten, Grafiken und mehr Informationen zur Demografie-Studie:
www.caritaskongress.de

Quelle: Presseinformation des Deutschen Caritasverbandes vom 11. April 2016