Diakonie: Steigende Zuwanderungszahlen erfordern deutlich mehr Mittel für Migrationsberatung

Die Diakonie setzt sich für eine deutliche Aufstockung der Bundesmittel für "Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer" ein.

"Wenn wir wollen, dass sich Zugewanderte schnell integrieren, brauchen sie in der ersten Zeit intensive Unterstützung und Begleitung. Die Migrationsberatung leistet diese Aufgabe im gesamtgesellschaftlichen Interesse", sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland am Montag anlässlich des heutigen bundesweiten Aktionstages der Migrationsberatungsstellen. "Um den steigenden Zahlen an zugewanderten Menschen gerecht zu werden und das lokale Gemeinwesen zu stärken, brauchen die Beratungsstellen zusätzlich mindestens sieben Millionen Euro", so Loheide. Trotz der gestiegenen Beratungszahlen, der zunehmenden Komplexität von Beratungssituationen, den veränderten Bedürfnissen der Ratsuchenden und fehlender zusätzlicher Mittel steigen die Erwartungen an die Migrationsberatungsstellen. Die Beratungszahlen stiegen 2011 bis 2013 um mehr als 50 Prozent: von etwa 100.000 Personen auf rund 158.000. Die Bundesförderung für die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer ist seit Beginn im Jahr 2005 bis heute von 27 Millionen Euro auf 26,2 Millionen Euro gesunken. Viele Standorte sind überlastet und Ratsuchende müssen oftmals lange Wartezeiten in Kauf nehmen. "Der Bund gibt bereits viel für die Integration aus. Aber ausgerechnet für die Menschen, die in schwierigen Lebenslagen sind und Rat und Hilfe besonders dringend nötig haben, klafft eine Lücke im Integrationsangebot", bemängelt Loheide. "Wenn Politiker erklären, eine Willkommens- und Anerkennungskultur schaffen zu wollen, dann gehört dazu, Erstberatungsangebote in ausreichender Zahl bereit zu stellen", betont Loheide. Die Verbände der Freie Wohlfahrtspflege sind Träger von bundesweit rund 570 bundesgeförderten Migrationsberatungsstellen.

Quelle: Pressemitteilung der Diakonie Deutschland - Evangelischer Bundesverband vom 15.09.2014
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