Erzählcafé „The Future of Labour - Arbeitswelten rund um die Geburt"

Das Gender- und Frauenforschungszentrum der Hessischen Hochschulen (gFFZ), das an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) angesiedelt ist, veranstaltet  am 12. Juni 2018 in Kooperation mit dem Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main und dem FrauenGesundheitsZentrum e.V. ein Erzählcafé zum Thema „The Future of Labour - Arbeitswelten rund um die Geburt". Das Erzählcafé ist eingebettet in das Kooperationsprojekt „The Future of Labour – Arbeitswelten rund um die Geburt zukunftsfähig gestalten!", das Anfang Mai startete. Das offene Dialog- und Partizipationsformat wurde im April 2018 beim Hochschulwettbewerb zum Wissenschaftsjahr 2018 „Arbeitswelten der Zukunft – Zeigt eure Forschung!" als eines von 15 Gewinner-Teams ausgezeichnet.

Das Projektteam möchte für Ärztinnen und Ärzte, Eltern, Hebammen/Entbindungspfleger, Pflegekräfte und andere in die Geburt involvierte (Berufs-)Gruppen den Wandel der Arbeit rund um die Geburt sichtbar machen und einen Austausch der Beteiligten anregen. „Die Geburt hat in den vergangenen Jahrzehnten durch die Technisierung, durch neues Wissen und veränderte Arbeitsbedingungen einen tiefgreifenden Wandel durchlaufen", so Projektleiterin Dr. Tina Jung von der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Die Zukunft der Arbeit rund um die Geburt wird deshalb als ist eine sehr wichtige und aktuelle gesellschaftliche Herausforderung betrachtet. Darauf verweisen laut Jung auch die öffentlichen und politischen Diskussionen über die Ökonomisierung des Gesundheitswesens, die Haftpflichtprämie bei Hebammen und das gestiegene Sicherheits- und Partizipationsbedürfnis. An dieser Stelle setze das interdisziplinäre Kooperationsprojekt an. Es wird unter dem Hashtag #thefutureoflabour auch im Netz und in den sozialen Medien präsent sein.

Herzstück des Projektes partizipativer Forschung ist das Erzählcafe 

Eigens für das Wissenschaftsjahr 2018 „Arbeitswelten der Zukunft"wurde das Format des Erzählcafés entwickelt. Die Aktion „Erzählcafé – Der Start ins Leben" initiiert bereits seit mehreren Jahren Erzählcafés rund um Schwangerschaft und Geburt, die das Erfahrungswissen von Eltern in den Vordergrund stellen. Mit „The Future of Labour" wird das Erzählcafé-Format nun von einem interdisziplinären wissenschaftlichen Team als Ansatz partizipativer Forschung erprobt, die die Erfahrungen derjenigen in den Fokus rückt, die unmittelbar mit den Arbeitswelten rund um die Geburt zu tun haben. Die „The Future of Labour"-Erzählcafés stehen für alle Interessierten offen und bieten so neue Möglichkeiten, einen gesellschaftlichen Dialog zur Zukunft der Arbeit rund um die Geburt anzustoßen und mitzugestalten.

In diesem Jahr werden in verschiedenen Städten „The Future of Labour"-Erzählcafés stattfinden und von Projektpartnerinnen forschend begleitet. In Frankfurt fällt am 12. Juni der Startschuss für die Cafés. Die Ergebnisse aller Cafés werden Ende des Jahres 2018 durch das Projektteam in einer Zukunftswerkstatt „Arbeit rund um die Geburt" gebündelt und in anonymisierter Form der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das Projektteam besteht aus: Dr. Tina Jung (Politikwissenschaft, JLU Gießen, Leitung des Projekts), Dr. Cecilia Colloseus (Frankfurt UAS), Dr. Angelica Ensel (Gesundheitswissenschaften, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und Hebamme), Prof. Dr. Babette Müller-Rockstroh (Hebammenwissenschaft, Hochschule Fulda), Dr. Rhea Seehaus (Gender- und Frauenforschungszentrum der Hessischen Hochschulen – gFFZ, Frankfurt UAS). Als Projektpartnerinnen sind dabei die Aktion „Erzählcafé – Der Start ins Leben" (http://erzaehlcafe.net/), vertreten durch Dr. Stefanie Schmid-Altringer (Ärztin und Wissenschaftsjournalistin) und Lisa von Reiche (Hebamme und Vorstandsmitglied von „Hebammen für Deutschland – Eine Initiative zum Erhalt individueller Geburtshilfe").

Hintergrund

Die zentrale Frage des Wissenschaftsjahres und des Hochschulwettbewerbs, der von „Wissenschaft im Dialog (WiD)" ausgerichtet und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, lautet: Wie kann Wissenschaft den Berufsalltag von Morgen mitgestalten? Das Ziel des Wettbewerbs ist es, den direkten Dialog zwischen jungen Forscherinnen und Forschern und der Öffentlichkeit voranzutreiben sowie dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine Plattform zu bieten. Dabei sollen Kommunikationskonzepte den eigenen Forschungsbereich auf möglichst interaktive Art und Weise verständlich machen und den Leitgedanken des Wissenschaftsjahres „Erleben, Erlernen und Gestalten" somit umsetzen. Zudem soll die gesellschaftliche Bedeutung der jeweiligen wissenschaftlichen Arbeit deutlich werden. Insgesamt 15 Nachwuchswissenschaftler/-innen sowie junge Forschergruppen bekamen im Rahmen des Wettbewerbs eine Förderung für ihre Kommunikationskonzepte zugesprochen. Mit dem Preisgeld können sie ihre Ideen bis Ende November umsetzen. Im Dezember 2018 wird die Jury die 15 Projekte erneut begutachten.


Quelle: Presseinformation der Frankfurt University of Applied Sciences vom 5. Juni 2018