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Wenn Kinder und Jugendliche fasten

Die christliche Fastenzeit ist gerade vorüber, da steht der für Muslime heilige Monat Ramadan vor der Tür. Gerade das Fastengebot wird von vielen Gläubigen sehr ernst genommen, bisweilen zu ernst. Denn für Kinder und Jugendliche kann das Fasten und damit verbundene Veränderungen in der Tagesstruktur ziemlich ungesund sein.

Hierauf weisen der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in einer Mitteilung hin. Gemeinsam haben sie daher eine Handreichung für pädagogische und medizinische Fachkräfte erstellt, in der auf die Risiken hingewiesen wird. „Unzureichende Flüssigkeitsaufnahme kann zu mangelnder Konzentrationsfähigkeit führen und auch das Schlafverhalten kann sich durch strenges Fasten verändern“, erklärt Dr. Thomas Fischbach, Präsident des BVKJ. Dies sei gerade in der für Kinder und Jugendliche oft stressigen Zeit vor den Sommerferien ungesund. Die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme ist den Fastenden nur in den Zeiten vor Sonnenauf- bzw. nach Sonnenuntergang erlaubt, was speziell in den Sommermonaten eine erhebliche körperliche Belastung darstellt.

Der DKSB empfiehlt Im Umgang mit dem Ramadan-Fasten von Kindern und Jugendlichen konkrete Handlungsschritte. So rät er Eltern, die verantwortlichen Lehrer*innen oder Erzieher*innen darüber zu informieren, dass ihre Kinder fasten. Gleichzeitig sollten Eltern informiert werden, dass Bildungs- und Betreuungseinrichtungen wie Schulen und Horte oder auch Sportvereine verpflichtet sind, einzugreifen, wenn sie gesundheitliche Einschränkungen erkennen. In solchen Fällen ist es sinnvoll, dass Eltern und Kinder gemeinsam nach einer kindgerechten Lösung suchen, empfiehlt der DKSB.

Muslimische Kinder und Jugendliche verfolgen oft selbst das ehrgeizige Ziel, die Fastenzeit den Regeln ihrer Religion entsprechend zu bewältigen. Das weiß auch Ekin Deligöz, Vorstandsmitglied des DKSB. Daher sagt sie: „Unser Ziel ist es, dass Kinder, die fasten möchten, dies altersgerecht und ohne ihre Gesundheit zu schädigen tun. Denn am Ende ist das Wohl des Kindes und sein gesundes Aufwachsen das Wichtigste." Der Fastenmonat Ramadan beginnt dieses Jahr am 5. Mai und endet am 4. Juni. 

Hier geht es zur Handreichung des DKSB und der BVKJ.


Quelle: Pressemitteilung des DKSB vom 23.4.2019