Forschungsprojekt zu Qualitätsfaktoren von Fachberatung in der Kindertagespflege
Die Kindertagespflege als eine „familienähnliche“ Betreuungsform setzt keine pädagogische Berufsausbildung voraus. Die Katholische Stiftungsfachhochschule München (KSFH) forscht vor diesem Hintergrund und der Annahme, dass eine professionelle sozialpädagogische Fachberatung eine wichtige Bedeutung in der Sicherstellung der Betreuungsqualität hat, Die wissenschaftliche Leiterin Prof. Dr. Gabriel Schoyerer erläutert den Hintergrund: „Die Fachberatung in der Kindertagespflege ist ein bislang wenig untersuchtes Handlungsfeld, über das kaum gesichertes Wissen vorliegt. Zugleich ist sie aber in der fachpolitischen Diskussion ein wesentlicher Bestandteil zur Initiierung, Sicherung und Weiterentwicklung von Qualität." Ausgangspunkt des Forschungsprojekts „Qualitätsbedingungen Fachberatung (QualFa)“ – das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) mit einer Laufzeit von etwas 1,5 Jahren bis Ende 2017 gefördert wird – ist die Tatsache, dass Tagesmütter und -väter formalrechtlich die gleichen Anforderungen in der Förderung von Kindern erbringen müssen wie Kindertageseinrichtungen. „Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern soll in der Kindertagespflege in gleicher Weise gewährleistet werden wie in einer Kindertageseinrichtung, die in der personellen Ausstattung in der Regel auf ganz andere Ressourcen zurückgreifen kann. Im Rahmen des Forschungsprojekts soll nachvollzogen werden, wie sich dieser Beratungsauftrag von Fachberatung für Kindertagespflege konkret gestaltet, welche Aufgaben dabei anfallen und welche Leistungen dafür erbracht werden müssen. So hat das Projekt beispielsweise zum Ziel, eine empirisch gestützte Grundlage zur Bestimmung des Fachberatungsschlüssels zu erarbeiten – um das Verhältnis zwischen einem Fachberater und der Anzahl zu beratender Kindertagespflegestellen bzw. der zu betreuenden Kinder zu definieren. Die Projektergebnisse sollen, so KSFH, den Verantwortlichen in Bund, Ländern und Kommunen vorgelegt werden, um diese als valide Bezugsdaten bei der Festlegung von Fachberatungsschlüsseln in der Kindertagespflege heranziehen zu können. Darüber hinaus wollen die Forscher aus den Projektergebnissen Empfehlungen zur erforderlichen Qualifikation von Fachberatern mit verschiedenen Aufgabenprofilen und Arbeitszusammenhängen ableiten. In die Forschungsarbeit der KSFH sind Fachberater für Kindertagespflege bei öffentlichen und freien Trägern der Jugendhilfe einbezogen.Quelle: Presseinformation der Katholische Stiftungsfachhochschule München vom 17. Mai 2016