Kooperationsprojekt zum Umgang mit Konflikten in der kommunalen Flüchtlingsarbeit
Um Flüchtlinge besser zu integrieren sowie Zusammenarbeit in Kommunen zu fördern, kooperieren die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Heidenheim und das Forum Ziviler Friedensdienst und integrieren Kommunale Konfliktberatung in Lehre und Forschung. Zuwanderung verändert die Lebenswelten vor Ort und kann zu gesellschaftlichen Spannungen und Konflikten führen. Deutsche Kommunen stehen heute durch die Folgen der Zuwanderung vor großen Herausforderungen. Insbesondere bei der Aufnahme von Flüchtlingen und bei der Integration von Migranten und Migrantinnen kommt ihnen eine große Verantwortung mit einer Vielzahl neuer Aufgaben zu. Die Kooperation findet im Rahmen des Programmes „Kommunale Konfliktberatung: Integration fördern – Kommunen stärken – Vernetzung schaffen“ statt, das durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Union (AMIF) sowie durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) kofinanziert wird. Das forumZFD berät seit zehn Jahren kommunale Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger bei der Gestaltung konstruktiver Konfliktbearbeitung vor Ort, wird mitgeteilt. Der Ansatz der Kommunalen Konfliktberatung (KKB) wurde danach in den vergangenen Jahren im forumZFD entwickelt. Ziel sei es, vor allem Behörden, soziale Einrichtungen und Netzwerke in Kommunen und Landkreisen bei der Aufnahme und Integration geflüchteter Menschen zu unterstützen. Die Beratung möchte dazu beitragen, neue lokale Gemeinschaften aufzubauen, Konfliktpotenziale wahrzunehmen und Gewalt-Eskalation zu verhindern. Es handele sich um einen prozessorientierten Ansatz, der wesentliche Elemente der systemischen Beratung und der Konflikttransformation einbezieht. Das Programm KKB setzt nach Informationen der Projektpartner an den folgenden drei miteinander verzahnten Handlungsfeldern an:- Die Verankerung und Verbreitung des Konzepts Kommunaler Konfliktberatung in Lehre und Weiterbildung zur Qualifikation eines breiten Personenkreises aus kommunalen Arbeitsfeldern sowie Studierenden im Studiengang Soziale Arbeit – Kinder- und Jugendhilfe der DHBW Heidenheim.
- Die Beratung und Prozessbegleitung von Kommunen in der Integrationsarbeit mit typischen Herausforderungen wie z.B. Fremdenfeindlichkeit, fehlende Bildungserfolge, mangelnde Akzeptanz von Zugezogenen, Gewalt kleiner Gruppen.
- Die Beratung und Prozessbegleitung auf Landesebene mit Verankerung im Sozialministerium Niedersachsen zur Etablierung institutioneller Zugänge zu qualifizierter Konfliktberatung für Gemeinden, Städte und Landkreise im Themenfeld Migration
Quelle: DHBW-Presseinformation vom 7. Juli 2016