Lorenz-Werthmann- und Gertrud-Luckner-Preis verliehen
Wissenschaftspreise zeichnen Forschungsarbeiten zur Wohlfahrtspflege aus
Im Rahmen der 14. Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes (DCV) hat Caritas-Präsident Peter Neher am 15.10.2014 den Gertrud-Luckner- und den Lorenz-Werthmann-Preis verliehen. Mit diesen Preisen will der DCV die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Aufgaben und Tätigkeitsfeldern der freien Wohlfahrtspflege und die Beschäftigung mit Caritastheologischen und sozialethischen Fragestellungen fördern. Der mit 5.000 Euro dotierte Lorenz-Werthmann-Preis geht an Tobias Staib. Er ist Assistent des Vorstandsvorsitzenden und Leiter des Stiftungsmanagements Strategie und Unternehmensentwicklung bei der BruderhausDiakonie. Mit seiner Dissertation „Diakonisches Hilfehandeln als Vertrauensbeziehung. Eine institutionenökonomische Analyse unter besonderer Berücksichtigung diakonischer Finanzierungsstrukturen“, die am Diakoniewissenschaftlichen Institut der Universität Heidelberg entstanden ist, beleuchtet er, wie fragil die Kategorie Vertrauen sein kann, wenn Geld ins Spiel kommt. Gleichzeitig verdeutlicht er, welche Verantwortung das Hilfesystem hat, wenn es Vertrauen gewinnen und nicht verspielen will.Der mit 1.000 Euro dotierte Gertrud-Luckner-Preis geht an Christina-Maria Wismath, die sich in ihrer Master-Thesis mit dem Thema „Service-Learning – Lernen durch Engagement: Eine Konzeptentwicklung für den Caritasverband der Diözese Würzburg“ beschäftigt hat. Das Service-Learning stellt ein wichtiges Instrument dar, um insbesondere junge Menschen mit Vermittlungshemmnissen für das Erlernen sozialer Berufe zu begeistern. Die Masterarbeit wurde an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt eingereicht. Seit Februar 2014 ist Frau Wismath als Integrationsfachkraft in der integrativen Kindertagesstätte St. Johannis in Uffenheim tätig.
Mit dem Gertrud-Luckner-Preis erinnert der DCV an die Lebensleistung von Dr. Gertrud Luckner (1900-1995). Als Abteilungsleiterin im DCV hat sie wesentliche Akzente für die Caritas und die soziale Arbeit in Deutschland gesetzt und sich maßgeblich für die Versöhnung zwischen Juden und Christen engagiert. Vom Staat Israel wurde die Freiburger Ehrenbürgerin als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.
Der Lorenz-Werthmann-Preis ist ein Wissenschaftspreis, den der Deutsche Caritasverband zu seinem 100-jährigen Jubiläum 1997 gestiftet hat. Der Name geht auf den Gründer des Deutschen Caritasverbandes, Prälat Lorenz Werthmann, zurück. Mit dem Preis werden wissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet, die sich im Sinne der von Lorenz Werthmann formulierten Aufgaben mit der Arbeit und Aufgabenstellung der freien Wohlfahrtspflege, neuen Ansätzen der sozialen Arbeit sowie mit caritastheologischen und sozialethischen Themen befassen.
Über die Vergabe beider Preise entscheidet jeweils eine eigene unabhängige und interdisziplinär besetzte Jury.
Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbandes e.V. vom 15.10.2014