Neues Zentrum für Palliativmedizin in Frankfurt

11.09.2007 | Soziale Arbeit

Feierliche Eröffnung am Krankenhaus Nordwest

 

A m 10. September 2007 wurde das neue Zentrum für Palliativmedizin am Krankenhaus Nordwest in Frankfurt am Main feierlich eröffnet. Mit dabei waren die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Frau Professor Dr. Dagmar Schipanski, sowie der Staatssekretär des Hessischen Sozialministeriums, Gerd Krämer. Die Deutsche Krebshilfe finanziert die Errichtung und Ausstattung des Zentrums mit rund 1,5 Millionen Euro. Dadurch wird die Versorgung unheilbar kranker Krebs-Patienten in Hessen weiter verbessert.

„Schwerstkranke Menschen brauchen eine besonders umfassende Versorgung, bei der ihre physischen, seelischen und spirituellen Bedürfnisse gleichermaßen ernst genommen werden“, erklärte Professor Schipanski bei der Eröffnung. Dieser Herausforderung stellt sich die Palliativmedizin – eine ganz besondere Form der menschlichen Medizin. Eine gute und flächendeckende Palliativmedizin lässt daher den Ruf nach aktiver Sterbehilfe verhallen: „Ihr Anliegen ist es, nicht dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben“, sagte die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe.

„Unser neues Zentrum für Palliativmedizin leistet einen wichtigen Beitrag zur verbesserten palliativmedizinischen Versorgung von Krebs-Patienten in Hessen. Mit dem Zentrum tragen wir am Krankenhaus Nordwest der wachsenden Bedeutung und Nachfrage nach diesem Versorgungsschwerpunkt Rechnung“, so Professor Dr. Elke Jäger, Chefärztin der Onkologischen Klinik am Krankenhaus Nordwest. „Wir sind der Deutschen Krebshilfe für die großzügige Unterstützung sehr dankbar.“

Die räumliche Neuorganisation des Palliativzentrums verbessert die Qualität der Versorgung, gerade in Hinblick auf die speziellen Bedürfnisse von Palliativpatienten. Der separate Gebäudeflügel mit seinem neuen zusätzlichen Geschoss beherbergt ausschließlich das Palliativzentrum. Die Innenausstattung des Zentrums erfolgt nach funktionellen Kriterien: Alle Einrichtungen zur Versorgung schwerstkranker Patienten stehen bereit. Das medizinische Inventar ist jedoch optisch unauffällig in die Raumausstattung integriert. So strahlt das Palliativzentrum eine wohnliche Atmosphäre aus.

Neben der Unterstützung der baulichen Maßnahmen stellt die Deutsche Krebshilfe auch Mittel zur Verfügung, um die personelle Ausstattung zu verbessern. So wird das bestehende Team aus einem Arzt und onkologischen Fachpflegekräften durch einen weiteren Arzt, eine onkologische Fachschwester und einen Psychologen ergänzt.

Das Krankenhaus Nordwest hat sich mit Einrichtung der Onkologischen Klinik im Jahre 1992 zu einem bedeutenden Krebszentrum in der Stadt und der Region Rhein-Main entwickelt. Die Onkologische Klinik sichert zusammen mit 14 weiteren Fachdisziplinen im Hause eine umfassende interdisziplinäre Versorgung krebskranker Menschen. Die bereits existierende Station für onkologische Palliativmedizin und Schmerztherapie wurde bereits 1997 auf Initiative des Hessischen Gesundheitsministeriums eingerichtet.

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Informationen zur Palliativmedizin
Die Palliativmedizin legt sich wie ein schützender Mantel (lat. pallium) um schwerstkranke und sterbende Menschen. Ihr Ziel ist es, die Lebensqualität unheilbar kranker Patienten zu bewahren und ihnen ein Sterben in Würde zu ermöglichen. Die Deutsche Krebshilfe gibt einen allgemeinverständlichen Ratgeber „Palliativmedizin“ sowie ein Hörbuch „Leben Sie wohl – Geschichte der Palliativmedizin in Deutschland“ heraus. Beides kann kostenlos bestellt werden bei: Deutsche Krebshilfe, Postfach 1467, 53004 Bonn, oder im Internet als pdf-Datei abgerufen werden.


Quelle: Presse-Newsletter der Deutschen Krebshilfe