Elterngeldbericht bestätigt Kurs der Familienpolitik
Das Bundeskabinett hat den Bericht über die Auswirkungen des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes beschlossen.
Das Bundeskabinett hat den Bericht über die Auswirkungen des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes beschlossen. "Das Elterngeld hat alle unsere Erwartungen erfüllt - manche sogar übertroffen!", sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen bei der Vorstellung des Berichts in Berlin. "Die allermeisten Eltern sind mit dem Elterngeld hoch zufrieden", lautete das Urteil der Bundesministerin zu den Ergebnissen des Berichts. In einer repräsentativen Befragung gaben 90 Prozent der Eltern an, das Elterngeld habe ihnen geholfen beziehungsweise sehr geholfen. Drei Viertel der Gesamtbevölkerung geben ein positives Urteil über das Elterngeld ab.
Elterngeld schafft Wahlfreiheit
Für die meisten Eltern stabilisiert oder erhöht das Elterngeld das Haushaltseinkommen. Jungen Müttern ersetzt es zusammen mit dem Kindergeld im Durchschnitt 86 Prozent des Einkommens, das sie vor der Geburt ihres Kindes hatten. Damit ermöglicht das Elterngeld jungen Familien eine flexible Lebensplanung - ganz nach den Bedürfnissen der Eltern und des Kindes.
Väter nutzen die neuen Möglichkeiten
So ist der Anteil der Väter, der sich - unterstützt durch das Elterngeld - an der Betreuung des Neugeborenen beteiligt, kontinuierlich gestiegen. Vor der Einführung des Elterngeldes hatten lediglich 3,5 Prozent der Väter Elternzeit genommen. Die jetzt vorliegende Evaluation hat mit dem 1. Quartal 2007 erstmals einen komplett abgeschlossenen Zeitraum betrachtet. Für Kinder, die von Anfang Januar 2007 bis Ende März 2007 geboren wurden, lag die Zahl der bewilligten Elterngeldanträge von Vätern bei 16 Prozent. "Diese Entwicklung freut mich ganz besonders", sagte Ursula von der Leyen, "denn sie bestätigt die Richtung unserer neuen Familienpolitik. Wenn Mütter und Väter Kinderwünsche und Berufswünsche in Balance bringen können und sich klare Perspektiven für ein gemeinsames Leben mit Kindern auftun, wächst der Mut zu mehr Kindern." Auch entdecken immer mehr Männer die Teilzeitarbeit als Berufsoption für sich: In sechs Prozent wird Elterngeld aufgrund von Teilzeitarbeit gezahlt. 3,9 Prozent der Frauen und 21,5 Prozent der Männer beziehen Elterngeld in Teilzeit.
Auch die Wirtschaft und die Gewerkschaften sehen die Entwicklung positiv:
Mittlerweile halten 80 Prozent der Führungskräfte das Elterngeld für "eine gute Regelung" und etwa zwei Drittel sehen eine Reduzierung oder Unterbrechung der Berufstätigkeit von Vätern als "gar nicht problematisch".
Geburtenzahlen in Deutschland steigen
Die verbesserten Möglichkeiten für junge Familien schaffen ein positives Klima, so dass sich immer mehr Paare für Kinder entscheiden. Im vergangenen Jahr haben die Geburtszahlen das erste Mal seit zehn Jahren wieder zugenommen: 2007 wurden 12.000 Kinder mehr geboren als 2006. Dieser Trend hat sich 2008 sogar noch verstärkt. Vor allem Frauen zwischen 33 und 37 Jahren bekommen mehr Kinder. Dies deutet darauf hin, dass sich die Perspektiven für diese Frauen, die schon mitten im Berufsleben stehen, verbessern. 48 Prozent der Kinderlosen geben an, dass das Elterngeld auf die Entscheidung für Kinder etwas Einfluss hat; 18 Prozent sehen einen "großen Einfluss".
Erfolgsmodell Elterngeld soll kleine Änderungen erhalten
In Anbetracht der guten Ergebnisse sieht das Bundesfamilienministerium nur geringen Änderungsbedarf beim Elterngeld. Ein aktueller Gesetzesentwurf, der vom Familienausschuss des Deutschen Bundestages bereits beschlossen wurde, sieht die Möglichkeit einer Elternzeit für Großeltern bei minderjährigen Eltern vor.
Außerdem ist eine Mindestbezugszeit von zwei Monaten vorgesehen. Nach dem Gesetzentwurf können Eltern den ursprünglich gestellten Elterngeld-Antrag - auch ohne Begründung - einmalig ändern, so dass eine höhere Flexibilität gewährleistet wird. Stimmen Bundestag und Bundesrat abschließend zu, können diese Neuregelungen bereits zum 1. Januar 2009 in Kraft treten.
Das Video der Pressekonferenz vom 29.10. können Sie hier abrufen.
< http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/Kategorien/aktuelles,did=113894.html >
Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Internetredaktion