ERNÄHRUNG FÜR KREBSPATIENTEN: DEN GENUSS AM ESSEN NICHT VERLIEREN

22.12.2008 | Soziale Arbeit

Die Weihnachtszeit verbinden die meisten Menschen mit kulinarischen Genüssen wie Gänsebraten, Glühwein und Plätzchen.

Die Weihnachtszeit verbinden die meisten Menschen mit kulinarischen Genüssen wie Gänsebraten, Glühwein und Plätzchen. Bei Krebspatienten beeinflussen oft Ängste, persönliche Belastungen und Therapienebenwirkungen nach Operationen, Chemo- und Strahlentherapie das Essverhalten und den Appetit. Frühere Lieblingsspeisen werden unter Umständen nicht gut vertragen oder schmecken plötzlich nicht mehr. Die Folgen können Mangelernährung und starker Gewichtsverlust sein.   Für Krebspatienten ist es deshalb wichtig, mit dem behandelnden Arzt über Nebenwirkungen wie Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, Übelkeit, Schluckbeschwerden oder Geschmacksveränderungen zu sprechen und gemeinsam zu überlegen, welche Maßnahmen dagegen ergriffen werden können. Kritisch zu betrachten sind vor allem die so genannten "Krebsdiäten", da eine eingeschränkte Nahrungsmittelzufuhr den Tumor nicht am Wachstum hindern kann. Betroffene sollten den Körper durch eine ausgewogene und vernünftige Ernährungsweise stärken und sich auf die individuellen Gegebenheiten konzentrieren, um wichtige Nährstoffe zuzuführen und die Lust am Essen zu erhalten. Ein lecker zubereitetes Gericht in Ruhe verzehrt, ist gerade während der Therapiephase und jetzt in der trüben Jahreszeit eine wichtige Regenerationsmaßnahme.   Nachfolgend finden Sie ein weihnachtliches Kochrezept, das Sterne-Koch Patrick Coudert speziell für Krebspatienten kreiert hat. In einem Interview gibt er außerdem Ernährungstipps für den Winter. Patrick Coudert ist Zwei-Sterne-Koch, Kochbuchautor, Fernsehkoch und Inhaber von mehreren Kochstudios u.a. in München, Frankreich und auf Mauritius.     Herr Coudert, was würden Sie Krebspatienten im Winter an Speisen raten, um das Immunsystem zu stärken? Insbesondere die Vitamine A, C und E sind für Krebspatienten wichtig, da sie die freien Radikale angreifen und so die Zellen schützen. Vitamin C ist vor allem in Orangen, Kiwi und Sanddornbeeren enthalten sowie in Broccoli und Kohlrabi. Vitamin E ist in Nüssen und in kaltgepressten Ölen zu finden. Winterliche Vitamin-A-Spender sind Chicorée, Fenchel, Kürbis, Spinat, Mangold und Möhren bzw. als Obst die Honigmelone. Ich empfehle, das Gemüse mit etwas Quarkdipp zu verzehren: Das ist nicht nur lecker, sondern das Vitamin A lässt sich mit etwas Fett auch gut aufnehmen.   Viele Patienten leiden unter Therapie begleitenden Nebenwirkungen wie z.B. Appetitlosigkeit und Schluckbeschwerden. Haben Sie hier ein "Geheimrezept"? Anstatt große Portionen zu sich nehmen zu wollen, sollten sie mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilen. Eine gute und leckere Alternative zu Fleisch und leichter zu schlucken sind beispielsweise Quarkspeisen oder Eiergerichte. Zum Würzen nehme ich gerne milde Gewürze und Kräuter wie Petersilie oder Basilikum.   Wie sieht es mit dem bevorstehenden Weihnachtsfest aus – gibt es Nahrungsmittel, die auch Patienten mit empfindlichem Mund und Magen vertragen? Traditionelle Gerichte wie Weihnachtsgans oder Ente werden für den Magen verträglicher, wenn man die Haut weglässt. Milde Beilagen wie Kartoffeln oder gegarte Äpfel passen gut zum weihnachtlichen Festessen und belasten nicht. Zum Adventstee empfehle ich gerne kleine Stückchen Honigkuchen, den auch empfindlichere Patienten genießen können.  

Quelle: Meine-Gesundheit.de