„Identität im Wandel“ – Palliativexperten in Wiesbaden

11.09.2008 | Soziale Arbeit

Kongress würdigt 25 Jahre Palliativmedizin in Deutschland

Vom 25. bis 27. September 2009 findet in den Wiesbadener Rhein-Main-Hallen der 7. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) statt. „Unter dem Motto ‚Identität im Wandel’ geht es den Experten nach 25 Jahren Aufbauarbeit heute darum, die in der Palliativmedizin tätigen Ärzte und Pfleger, Psychologen, Seelsorger, Sozialarbeiter und Ehrenamtler enger zu vernetzen“, so Professor Dr. Norbert Frickhofen, Präsident des 7. Kongresses der DGP in Wiesbaden.

Unheilbar kranke Menschen psychosozial zu unterstützen und ihre körperlichen Beschwerden zu lindern – das ist Aufgabe der Palliativmedizin. Sie legt sich wie ein schützender Mantel (lat. pallium) um Schwerstkranke und Sterbende. In den kommenden Jahren wird der Bedarf an Palliativmedizin weiter steigen. Hauptgrund: Die Menschen werden immer älter und die Krebserkrankungen nehmen weiter zu.

Als am 7. April 1983 die erste Palliativstation an der Chirurgischen Klinik der Universität zu Köln eröffnet wurde, musste man Deutschland noch als palliativmedizinisches Entwicklungsland bezeichnen. In den letzten Jahren bekam die Palliativmedizin zunehmend öffentliche Aufmerksamkeit, Anerkennung und Förderung. Heute ist die Palliativversorgung in der Regelversorgung angekommen. Die gesellschaftliche Akzeptanz ist gewachsen.

„Ein besonderes Anliegen des Kongresses der DGP in Wiesbaden ist es, den Dialog zwischen den rund 1.500 internationalen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus unterschiedlichsten Berufsgruppen zu fördern, über Fortschritte zu informieren und gemeinsam die Aufgaben der Palliativmedizin in den nächsten Jahren zu bestimmen“, sagt Dr. Bernd Oliver Maier, ebenfalls Präsident des Kongresses. „Interdisziplinäre und multiprofessionelle Symposien werden die Vielschichtigkeit der Versorgung schwerkranker Menschen verdeutlichen und Vertreter der beteiligten Fachdisziplinen und Berufsgruppen miteinander ins Gespräch bringen.“

In zahlreichen Workshops und Fallkonferenzen werden notwendige Kenntnisse und Fertigkeiten praxisnah vermittelt. Aktuelle palliativmedizinische Forschungsergebnisse werden vorgestellt und der Forschungsbedarf ausgelotet. Ein parallel stattfindendes Kulturprogramm der Stadt Wiesbaden soll den Kongressteilnehmern neue Blickwinkel geben und gleichzeitig die Bevölkerung der Region an die Thematik heranführen.

Weitere ausführliche Informationen zum 7. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin gibt es beim Kongress-Sekretariat an der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin der Dr. Horst Schmidt Kliniken, Ludwig-Erhard-Straße 100, 65199 Wiesbaden, unter der Telefonnummer 0611/ 43 39 11, per E-Mail: info@dgpkongress2008.de und im Internet unter www.dgpkongress2008.de .

Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin
Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) wurde 1994 gegründet und richtet seit 1996 alle zwei Jahre wissenschaftliche Kongresse aus. Sie fördert die Kooperation von Ärzten verschiedener Disziplinen, des Krankenpflegepersonals und anderer Berufsgruppen, die mit der ambulanten und stationären Betreuung unheilbar Kranker befasst sind. Mitglieder in der DGP sind inzwischen über 2.650 in der Palliativversorgung tätige Ärzte, Pflegefachkräfte und Vertreter weiterer Professionen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter:
www.dgpalliativmedizin.de .

Deutsche Krebshilfe
Die Deutsche Krebshilfe e.V. ist maßgeblich an der Etablierung der Palliativmedizin in Deutschland beteiligt. Die erste Station an der Universitätsklinik Köln war eine Initiative von Dr. Mildred Scheel und wurde von der Deutschen Krebshilfe gefördert. In den letzten 25 Jahren hat die Deutsche Krebshilfe insgesamt rund 60 Millionen Euro in den Aufbau palliativmedizinischer Versorgungsstrukturen, in Stiftungsprofessuren, in Forschungsprojekte zu palliativmedizinischen Inhalten sowie in die Förderung der Aus- und Weiterbildung auf dem Gebiet der Palliativmedizin investiert.


Quelle: Deutsche Krebshilfe, Pressemitteilung