„Neuheit für Pflege“: Damit pflegende Angehörige gesund bleiben

19.12.2008 | Soziale Arbeit

Erstes Netzwerk in NRW zum Gesundheitsschutz von pflegenden Angehörigen gegründet

Düsseldorf. In NRW wird ein bislang einmaliges Netzwerk zum„Gesundheitsschutz für nicht erwerbsmäßig Pflegende“ ge-knüpft. Initiiert durch die Unfallkasse Nordrhein-Westfalenstartet das Projekt – kurz „Neuheit für Pflege“ genannt –zunächst in Dortmund und Solingen. Auf ihrer konstituieren-den Sitzung am 9. Dezember 2008 gaben die Träger des Netz-werkes offiziell den Startschuss für das Modellprojekt.

Ohne das Engagement Angehöriger wäre die Versorgung pflege- und hilfebedürftiger Menschen kaum möglich. „Pflegende Angehörige sind hierbei oft stärker und ganz anders belastet als Pflegeprofis“, sagt Martin Schieron, Pflegewissenschaftler der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen. Neben psychischen und körperlichen Problemen können auch materielle und zeitliche Belastungen bei pflegenden Angehörigen hinzukommen. Gleichzeitig entlasten pflegende Angehörige durch ihre Pflegetätigkeit die solidarisch finanzierten Sozialsysteme und öffentlichen Haushalte. Der Gesetzgeber unterstützt das Engagement der Bürgerinnen und Bürger und hat deshalb nicht erwerbsmäßig Pflegende unter den Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung gestellt.

„Mit dem Projekt „Neuheit für Pflege“ soll die psychische und körperliche Gesundheit der Angehörigen geschützt und sie dadurch in ihrem Engagement weiter gestärkt werden“, sagt Alexandra Daldrup, Referentin für Gesundheitsschutz für Pflegekräfte bei der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen. „Dazu werden bereits vorhandene Angebote verschiedener Träger zum Gesundheitsschutz nicht erwerbsmäßig Pflegender gebündelt, weiterentwickelt und vernetzt.“ So versprechen sich die Träger des Netzwerkes, dass die Angebote vor Ort effektiver genutzt werden können. Zunächst einmal wird gesammelt und gesichtet. Was ist schon vo rOrt vorhanden? Entspricht es dem Bedarf der Pflegepersonen? Was fehlt noch? Martin Schieron hierzu:

„In Dortmund und Solingen wollen wir eng mit den örtlichen Akteuren wie den lokalen Pflegeberatungsstellen oder Selbsthilfegruppen zusammen arbeiten. Darüber hinaus möchten wir von den pflegenden Angehörigen konkret erfahren wo sie der „Schuh drückt“. Daran schließen wir unsere weiteren Projektschritte an.“

Das Projekt wird dabei wissenschaftlich durch das Institut für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke begleitet.

„Die erste Stufe der Netzwerkentwicklung bleibt regional begrenzt. Auch wenn wir zunächst nur in Dortmund und Solingen starten, ist eine bundes-weite Übertragbarkeit sicherlich möglich“, führt Alexandra Daldrup aus.

Mehr zum Thema „Pflege“ finden Sie auf den Internetseiten der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen ( www.unfallkasse-nrw.de) unter der Rubrik „Gesundheitsdienstportal“.

Derzeitige Träger von „Neuheit für Pflege“ sind: Unfallkasse Nordrhein-Westfalen, Barmer Ersatzkasse, Landesstelle pflegender Angehöriger, Stadt Dortmund, Stadt Solingen, Arbeitsausschuss Gesundheitswesen LAG (Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege)

Pressekontakt:

Thomas Picht
Unfallkasse Nordrhein-Westfalen
Sankt-Franziskus-Str. 146
40470 Düsseldorf
E-Mail: t.picht@unfallkasse-nrw.de
Tel.: 0211 9024 153
Fax: 0211 9024 179


Quelle: Stadt Solingen, presseplus - Unfallkasse Nordrhein-Westfalen