Psychische Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen besser behandeln

18.08.2008 | Soziale Arbeit

Kindern mit Krankheitserkennung helfen ist gut, Erkrankungen vermeiden wäre besser

Vorsorge beginnt mit der Ursachenbekämpfung

*"Psychische Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen sollen in Zukunft besser erkannt und behandelt werden", sagt Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). Bei der erst im Juli eingeführten Früherkennungsuntersuchung U7a sollen Ärzte jetzt bereits nach Verhaltensauffälligkeiten schauen. Die Deutsche Gesellschaft für bürgerorientierte Gesundheitsversorgung fordert hingegen spezielle Maßnahmen im Vorfeld, damit viele der seelischen Probleme der Kinder gar nicht erst entstehen. *

Die Deutsche Gesellschaft begrüßt die geförderte Maßnahme, durch eine kinderärztliche Zusatzuntersuchung die Dunkelziffer bei psychischen Erkrankungen aufzuhellen und diese Kinder einer Therapie zuzuführen.

Bedenkt man jedoch, dass heute bereits jedes 19. Kind an Depressionen leidet und 14-25% der Kinder mindestens eine schwere depressive Episode durchleben, muss die Ursachenbekämpfung gefördert werden. Häufig sind äußere Umstände die Auslöser. „Es ist bereits fünf nach zwölf, denn viele dieser psychischen Reaktionen haben weitreichende schlimmen Folgen , auch noch im Erwachsenenalter“ konstatiert Dr. Elmar Schmid, Präsident der Deutschen Gesellschaft für bürgerorientierte Gesundheitsversorgung dGbG e.V.

Dabei sind viele Ursachen bekannt. Überforderung im schulischen Alltag, zerrissenen Familienverhältnisse, Vereinsamung und Isolation durch Computer und Fernsehen, Störungen in der Ich-Findung und sozialen Kompetenz, Bewegungs- und Kontaktarmut und vieles mehr. „Ein Desaster, wenn man bedenkt, dass bildungspolitische Bestrebungen bestehen, den Computer bereits im Kindergarten einzuführen und ein Bildungswesen zu fördern, das immer mehr Belastung für die Kinder bringt“ empört sich Prof. Dr. Helmut Zöpfl, über 30 Jahre Inhaber des Lehrstuhls für Schulpädagogik an LMU München und Mitglieder das Arbeitsgruppe „Gesund an Leib und Seele“ (GALUS) der DGbG.

Deutschland muss umdenken und sich mehr um die Kinder und deren Entwicklung kümmern. Fördermaßnahmen sollten zielgerichtet auf die Vermeidung des gesamten Gefährungskomplexes eingesetzt werden. Projekte zur Förderung der geistigen Aktivität und Bewegung, der Sozialbildung und der Ich-Identität, der Teamfähigkeit und der Reduktion der seelischen und körperlichen Gesundheitsrisiken müssen in den Vordergrund gestellt werden. Die DGbG hat hierzu ein Konzept entwickelt, das im spielerischen Wettbewerb genau diese Gesichtspunkte berücksichtigt.

Die Deutsche Gesellschaft für bürgerorientierte Gesundheitsversorgung (DGbG e.V) setzt sich für die Entwicklung von Strukturen und Prozessen im Gesundheitswesen ein, die konsequent an den Möglichkeiten und Bedürfnissen der Bürger ausgerichtet sind. Die DGbG leistet Beiträge dafür, dass die Bürger als selbst-bestimmte und informierte Nutzer des Gesundheitssystems aktiviert, gestärkt und unterstützt werden./

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Quelle: Deutsche Gesellschaft für bürgerorientierte Gesundheitsversorgung (DGbG e.V), Presseinformation