Qualitätssicherung in der HIV & Aids - Prävention

23.10.2008 | Soziale Arbeit

Gemeinsame Konferenz der Weltgesundheitsorganisation/Regionalbüro für Europa und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vom 22. bis 24. Oktober in Berlin mit 100 Fachleuten aus 24 Nationen zu der Frage: „Was macht wirksame HIV-Prävention aus?“

Die Welt-Aidskonferenz in Mexiko hat erneut gezeigt, dass im Kampf gegen Aids ein Impfstoff oder eine heilende Therapie in absehbarer Zeit nicht zur Verfügung stehen werden. Deshalb nimmt die HIV-Prävention weiterhin eine zentrale Rolle bei der Eindämmung der Epidemie ein. Was aber macht wirksame HIV-Prävention aus? Wie kann die Qualität von Maßnahmen und Interventionen gegen die Ausbreitung von HIV gesichert werden? Und wie kann in den einzelnen Ländern eine nationale Präventionsstrategie optimal gestaltet werden?

Diesen Fragen geht die europäische Konferenz „Qualitätssicherung in der HIV/Aids-Prävention“ nach, die von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation WHO/Regionalbüro für Europa vom 22. bis 24. Oktober in Berlin durchgeführt wird. 100 Fachkräfte aus 24 Nationen befassen sich mit der Qualitätssicherung von Präventionsmaßnahmen.

Anlässlich der Konferenz erklärt Dr. Klaus Theo Schröder, Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit: „Der Austausch bewährter und innovativer Ansätze der Qualitätssicherung dient dem Ziel, die Wirksamkeit der HIV/Aids-Prävention innerhalb der europäischen Region zu stärken. Nur so kann den sich in einigen Ländern Europas dramatisch entwickelnden HIV/Aids-Infektionsraten entgegen gewirkt werden. Mit der Konferenz wollen wir wichtige fachliche Impulse setzen und den Reichtum an Erfahrungen und Wissen aus 24 Ländern teilen.“

In Europa steigt die Zahl der Neuinfektionen, in einigen Ländern sogar dramatisch. Auch in Deutschland liegt der Anstieg der HIV-Neudiagnosen bei ca. 4 Prozent pro Jahr. Trotzdem steht Deutschland bei den HIV-Neudiagnosen innerhalb der westeuropäischen Länder an zweitniedrigster Stelle. In anderen westeuropäischen Ländern ist die Rate der Neuinfektionen bis zu sechsmal höher als in Deutschland.

„Gib Aids keine Chance“ ist die größte deutsche Präventionskampagne. In vielen anderen Ländern werden diese Erfahrungen, aber auch ganz konkret Medien und Materialien der deutschen Aids-Kampagne genutzt. Hierzu erklärt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: „Der Schlüssel unseres Erfolgs ist die hohe Qualität unserer Kampagne ‚Gib Aids keine Chance’. Indem wir die Kampagnenmaßnahmen seit Beginn der AIDS-Prävention Mitte der 80er Jahre kontinuierlich evaluieren, sichern wir die Qualität im Bereich der HIV-Prävention und steigern dadurch ihre Wirkung. Um die HIV-Prävention auch in Europa auf hohem Niveau weiter zu entwickeln, ist eine bessere Vernetzung mit den Fachkräften in den anderen europäischen Ländern, ein Austausch von Qualitätssicherungsverfahren und die Stärkung unserer Kooperati on mit der WHO notwendig. Genau dazu trägt diese Konferenz bei.“

BZgA und WHO gehen davon aus, dass die gemeinsam organisierte Konferenz einen wichtigen Beitrag zur Verbreitung des praktischen Know-hows leisten wird. Die erste Konferenz zu diesem Thema in der europäischen Region kann ein Baustein zu einer gesamteuropäischen Strategie zur Qualitätssicherung bei der HIV/Aids-Prävention sein, bei der gleichzeitig die besondere Situation jedes einzelnen Landes Respekt und Beachtung findet. Dr. Srdan Matic, in Vertretung des Direktors der Gesundheitsprogramme beim WHO-Regionalbüro für Europa, erklärt: „Wenn wir den Einsatz für unsere HIV/Aids-Programme verstärken, um das Ziel der Vereinten Nationen - universeller Zugang zu Prävention, Behandlung, Pflege und Unterstützung bis zum Jahr 2010 - zu erreichen, wird die Qualität der Interventionen und der Betreuung immens wichtig. Genau die Hilfe anzubieten, die die Menschen brauchen und wollen, stellt eine wichtige Her ausforderung dar. Die WHO tritt für die hohen Qualitätsstandards ein, die in der 2004 von allen europäischen Mitgliedstaaten unterzeichneten Dubliner Erklärung zur Partnerschaft bei der Bekämpfung von HIV/Aids in Europa und Zentralasien dargelegt wurden.“

Weitere Informationen zur Konferenz (in englischer Sprache) finden Sie unter www.bzga.de/who-conference .


Quelle: Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)