Aktion Mensch Modellprojekt in Tagesstätten erfolgreich abgeschlossen
Arbeit stärkt das Selbstvertrauen und schafft Zufriedenheit. Deshalb setzt Leben mit Behinderung Hamburg sich in seinen Tagesstätten dafür ein, dass jeder Mensch unabhängig von Art und Schwere seiner Behinderung am Arbeitsleben teilhaben kann.
Feinwerk - Berufsbildung für Menschen mit schweren Behinderungen stößt auf großes Interesse Hamburg, April 2009: „Durch die Berufsbildung haben sich ganz neue Welten für Menschen mit schweren Behinderungen eröffnet“ berichtet Nadine Voss, Projektleiterin von Feinwerk, mit großer Begeisterung. „Menschen haben in Tagesstätten zum ersten Mal die Möglichkeit, verschiedene Arbeitsbereiche gezielt kennenzulernen und berufliche Bildung individuell zugeschnitten zu intensivieren. Herr Schulz beispielsweise hatte großen Spaß an der Mitarbeit im Holzprojekt und hat seine Angst vor kleinen Maschinen verloren. Er ist ein stolzer Handwerker geworden, auch wenn die Lernschritte über einen langen Zeitraum immer wiederholt werden.“ Herr Schulz ist einer von 24 behinderten Mitarbeitern in der Tagesstätte gaussstrasse von LEBEN MIT BEHINDERUNG HAMBURG. Dort wurde im Rahmen eines Modellprojektes mit Unterstützung von Aktion Mensch ein Verfahren entwickelt, Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf im Rahmen ihrer Tätigkeit in Tagesstätten eine zweijährige qualifizierende Maßnahme zu ermöglichen. Arbeit stärkt das Selbstvertrauen und schafft Zufriedenheit. Deshalb setzt Leben mit Behinderung Hamburg sich in seinen Tagesstätten dafür ein, dass jeder Mensch unabhängig von Art und Schwere seiner Behinderung am Arbeitsleben teilhaben kann. Tagesstätten, auch Tagesförderstätten oder Fördergruppen genannt, bieten Mitarbeitern mit schweren und mehrfachen Behinderungen die Möglichkeit zu lernen und Arbeiten zu gehen. Nachschulische Bildung auch für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen sollte selbstverständlich sein! Menschen, denen in der Regel eine Teilhabe im Berufsbildungsbereich einer Werkstatt für behinderte Menschen abgesprochen wird, können verschiedene Arbeitsbereiche ausprobieren, in Lernprozessen die eigene Qualifikation verbessern und Grundlagen für eine selbstbestimmte Wahl ihres Arbeitsplatzes legen. Es wurden praxisnahe Materialien sowie standardisierte Arbeitsabläufe und ein Film über Feinwerk entwickelt. Durch die Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg konnten die fertigen Materialien und Lehrpläne optimiert werden. Für jeden Einzelnen wird ein individueller Lehrplan erstellt. Praktische Tätigkeiten werden geübt, feste Strukturen erlebt und individuell abgestimmte Qualifizierungen vermittelt. Angehörige werden über den Alltag und die Fortschritte regelmäßig informiert. „Nach Abschluss der Berufsbildung wird gemeinsam überlegt, welcher Arbeitsplatz in Zukunft der Richtige ist“, berichtet Nadine Voss. „Kommt ein Übergang in die Werkstatt für behinderte Menschen in Frage? Soll es eine Tagesstätte bleiben und mit welchem Arbeitsbereich? Gibt es andere Möglichkeiten? Welche Vorlieben und Fähigkeiten wurden entwickelt?“ Die Berufsbildung wird mit einer Urkunde und einem Werkstück abgeschlossen. Ein persönliches Begleitbuch und ein Materialkasten gehen auf die gemachten Erfahrungen ein. Sie dokumentieren das Gelernte und die besonderen Erlebnisse während der Berufsbildung. Ein Arbeitsplatz in der Tagesstätte ist auf jeden Fall sicher, die vertraute Umgebung kann auf Wunsch aufrecht erhalten werden. „Wir werden den Film Feinwerk auf Tagungen und Angehörigenabenden zeigen. Bei Interesse kann der Film für 10 Euro und das Handbuch für 3 Euro gekauft werden. Die Vorträge der Fachtagung sind auf der Internetseite www.leben-mit-behinderung-hamburg.de frei zugänglich. Die weitere Qualifizierung unserer Assistenzkräfte steht in der nächsten Zeit im Mittelpunkt. Unsere Experten stehen auch für Vorträge und Fortbildungen in anderen Einrichtungen zur Verfügung, “ fasst Nadine Voss die Perspektive zusammen. Weitere Auskünfte erteilt: Mathias WesteckerLEBEN MIT BEHINDERUNG HAMBURG Südring 36, D - 22303 Hamburg Email westecker@lmbh.de
Quelle: Leben mit Behinderung, Hamburg - Presseinformation