Freiwilliges Soziales Jahr Kultur auf Wachstumskurs
Erstmalig 1000er Marke durchbrochen / 1200 Plätze im FSJ Kultur bundesweit / Freiwilligendienste weiterhin vom Umsatzsteuerzahlung bedroht
Berlin, 01. September 2009: Heute starten bundesweit 1200 Jugendliche in ihrFreiwilliges Soziales Jahr Kultur. Mit einer Erhöhung geförderter
Platzzahlen seitens des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend sowie der Unterstützung einzelner Bundesländer und verschiedener
Förderpartner, etwa der Sparkassen-Kulturstiftung Niedersachsen und
Hessen-Thüringen, können die Plätze in diesem Jahr stark ausgeweitet werden.
Im Vorjahr waren es noch knapp 900 Freiwillige, die ihren
Jugendfreiwilligendienst in Theatern, Museen, Kulturzentren und
Jugendkunstschulen absolvierten, obwohl mehr als 5700 junge Erwachsene ihr
Engagementinteresse signalisiert hatten. „Diese erfreuliche Entwicklung konterkariert die drohende Besteuerung der
Freiwilligendienste“, nimmt Katrin Brademann, Mitglied im Vorstand der
Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. (BKJ), Stellung.
Denn das bewährte Dreiecksverhältnis zwischen Träger, Einsatzstelle und
Freiwilligen droht in den Strudel der deutschen Umsatzsteuerregelungen zu
geraten. Trotz des erklärten politischen Willens aller Parteien die
Freiwilligendienste steuerlich nicht wie Arbeitnehmerüberlassungen zu
bewerten, lässt ein entsprechend klarer, rechtlicher Rahmen bis heute auf
sich warten. „Das gewollte und begrüßte freiwillige einjährige Engagement
von Jugendlichen zu einer steuerpflichtigen Angelegenheit zu machen, kann
nicht im gesellschaftlichen Interesse liegen“, führt Katrin Brademann weiter
aus. Das Mehr an Steuereinnahmen würde zu einer Abnahme von
Engagementplätzen führen. Das FSJ Kultur ist 2001 von der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und
Jugendbildung (BKJ) e.V. als ein Bildungs- und Orientierungsjahr für
Jugendliche zwischen 16 und 26 Jahren ins Leben gerufen worden. Ein Jahr
lang arbeiten engagierte Jugendliche freiwillig in einer Kultureinrichtung
mit und erhalten in 25 Bildungstagen Impulse bei der Suche nach persönlichen
Zukunftsperspektiven und beruflicher Orientierung. Kriegsdienstverweigerer
können das Jahr als Zivildienst anerkannt bekommen. Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) ist der
Zusammenschluss von 46 Bundesverbänden und Landesdachverbänden der
kulturellen Bildung. Sie bietet u. a. ihre strukturellen und fachlichen
Möglichkeiten für die Weiterentwicklung der Zivilgesellschaft. Die
Organisationen und Einrichtungen der Kulturarbeit sind Vermittlungsinstanzen
und Motor für vielfältige Formen von Engagement und Freiwilligendiensten in
der Kultur. Ansprechpartnerin:
Susanna M. Prautzsch
Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) e.V. | Büro
Freiwilliges Engagement | Mühlendamm 3 | 10178 Berlin | Fon 030 24 78 11-12
| Fax -13 | E-Mail s.prautzsch@bkj.de | Web www.fsjkultur.de | www.bkj.de
Quelle: Pressemitteilung der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) e.V. vom 02.09.2009, Autorin: Susanna Prautzsch