Kein höheres Armutsrisiko für Menschen mit Behinderung
Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke liegt vor.
Nach Auffassung der Bundesregierung sind behinderte Menschen nicht stärker von Armut bedroht als Nichtbehinderte, wie in ihrer Antwort vom März 2009 auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke nachzulesen ist. Die Fraktion hatte sich bereits im Januar 2009 nach den behindertenbedingten Armutsrisiken und deren Bekämpfung erkundigt.
Nach Informationen der Bundesregierung ist das breit gefächerte Netz sozialer Leistungen in der Lage auch für Betroffene, die auf Sozialhilfe oder Grundsicherung angewiesen sind, Leistungen zur Verfügung zu stellen, um drohende Armut abzuwenden. Unterschiede im Einkommen seien auf die vergleichsweise geringe Quote der Erwerbstätigkeit behinderter Menschen zurückzuführen.
Im Rahmen der Antwort wird ebenfalls ausgeführt, dass in der Gruppe der 25- bis 45-Jährigen 52 Prozent der behinderten gegenüber 73 Prozent der nicht behinderten Menschen ihren Lebensunterhalt durch Erwerbstätigkeit bestreiten, aber dabei häufiger niedrigere Einkommen erzielen. So habe über ein Drittel der behinderten alleinlebenden Menschen in dieser Altersgruppe ein Haushaltsnettoeinkommen von unter 700 Euro. Bei der Gruppe der nichtbehinderten Menschen liegt dieser Anteil nur bei 19 Prozent (Mikrozensus 2005).
Ferner geht die Bundesregierung in ihrer Antwort u. a. auf das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, die Unterstützte Beschäftigung, das Persönliche Budget und die Nachteilsausgleiche durch steuerliche Vergünstigungen ein.
Weitere Informationen:
Die vollständige Anfrage sowie die Antwort finden Sie auf der Homepage des Paritätischen unter der Rubrik „Fachinformationen, Menschen mit Behinderungen“:
http://www.der-paritaetische.de/
Quelle: Der Paritätische, Gesamtverband, Fachinformationen „Menschen mit Behinderung“, vom 23.06.2009, Claudia Zinke