MORBUS CROHN: MODERNE MEDIKAMENTE KÖNNEN SCHWERE KRANKHEITSVERLÄUFE GÜNSTIG BEEINFLUSSEN
Entzündungsbedingte Veränderungen in der Darmwand, wie sie häufig nach langjähriger Erkrankung vorkommen, sind der Grund dafür, dass rund 80 Prozent der Patienten im Verlauf Ihrer Erkrankung operiert werden müssen. Nun ist es möglich, diese Komplikationen medikamentös zu beeinflussen.
Entzündungsbedingte Veränderungen in der Darmwand, wie sie häufig nach langjähriger Erkrankung vorkommen, sind der Grund dafür, dass rund 80 Prozent der Patienten im Verlauf Ihrer Erkrankung operiert werden müssen. Nun ist es möglich, diese Komplikationen medikamentös zu beeinflussen.
Patienten mit Morbus Crohn leiden meist an Durchfällen und Bauchschmerzen, die vielfach auf eine Entzündung der Darmschleimhaut (Mukosa) zurückzuführen sind. Diese Entzündungen treten typischerweise in Schüben auf. Dazwischen liegen mehr oder weniger lange beschwerdefreie Phasen. Der Krankheitsverlauf kann über Jahre hinweg diesem Muster folgen. Mit der Zeit steigt jedoch das Risiko, dass die Entzündung von der Schleimhaut aus auf tiefer liegende Schichten der Darmwand übergreift. Es bilden sich dann Engstellen (Stenosen) sowie Verbindungsgänge zwischen dem Darm und anderen Organen oder der Körperoberfläche (Fisteln).
Je schlechter die Entzündung kontrolliert werden kann, umso eher treten derartige Komplikationen auf. Sie sind wesentlich dafür verantwortlich, dass mehr als 80 Prozent aller Patienten mindestens einmal in ihrem Leben wegen ihres Morbus Crohn operiert werden müssen. Einen derartigen Leidensweg möchten Ärzte den Betroffenen verständlicherweise ersparen. Daher müssen sich Therapien heute daran messen lassen, ob sie diesen oft regelhaften Krankheitsverlauf beeinflussen können. Als wesentliches Erfolgskriterium gilt die Heilung der Darmschleimhaut, die so genannte Mukosaheilung.
Das Therapieziel wandelt sich
Ärzte gehen heute davon aus, dass sich die Prognose der Erkrankung am Zustand der Mukosa ablesen lässt. Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass Patienten mit einer geheilten Mukosa ein geringeres Risiko für Operationen in den Folgejahren haben als Patienten, bei denen die Mukosa Geschwüre und andere krankhafte Veränderungen aufweist.
Ärzte gehen heute davon aus, dass sich die Prognose der Erkrankung am Zustand der Mukosa ablesen lässt. Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass Patienten mit einer geheilten Mukosa ein geringeres Risiko für Operationen in den Folgejahren haben als Patienten, bei denen die Mukosa Geschwüre und andere krankhafte Veränderungen aufweist.
Die Behandlung zielt daher nicht mehr nur darauf ab, die Zahl der Durchfälle zu reduzieren, Bauchschmerzen zu lindern und die Blutwerte zu normalisieren – sie muss auch die Mukosa zur Heilung bringen. Die heute verfügbaren Medikamente leisten dies in sehr unterschiedlichem Maße.
Gute Belege für eine Wirksamkeit gibt es für bestimmte TNFalpha-Antikörper. So erreichen unter Infliximab viele Patienten ein beschwerdefreies Krankheitsstadium und bleiben während einer Erhaltungstherapie frei von Rückfällen. In Studien zeigte sich auch, dass Infliximab die Mukosaheilung begünstigt, und dass dadurch das Operationsrisiko im weiteren Verlauf sinkt. Experten erwägen daher zunehmend, TNFalpha-Antikörper früher als bisher einzusetzen.
Aber Morbus Crohn-Patienten können den Krankheitsverlauf auch ohne Medikamente positiv beeinflussen, zumindest wenn sie Raucher sind. In Studien konnten Patienten, die mit dem Rauchen aufhörten, ihr Risiko für einen erneuten Schub im Vergleich zu jenen, die weiter rauchten, signifikant senken.
Mehr Informationen finden Sie unter www.darm-experte.de.
Quelle: Vermeire et al. Altering the Natural History of Crohn's Disease – Evidence for and Against Current Therapies. Aliment Pharmacol Ther. 2007; 25(1): 3–12.
Quelle: Meine-Gesundheit.de