Nichtraucherschutz auch im Superwahljahr 2009!

20.03.2009 | Soziale Arbeit

Deutsche Krebshilfe fordert umfassenden Gesundheitsschutz

Politischer Opportunismus scheint sich im Superwahljahr 2009 zu verbreiten: Einige Bundesländer wollen ihre Nichtraucherschutzgesetze schon wieder lockern. In dieser Woche kündigten Nordrhein-Westfalen und Brandenburg an, beim Rauchverbot in der Gastronomie wieder Ausnahmen zuzulassen. „Damit wird der wirkungsvolle Gesundheitsschutz immer weiter verwässert“, so Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. Die gemeinnützige Organisation setzt sich für konsequente Rauchverbote in öffentlichen Räumen ein, um die Bürgerinnen und Bürger vor den Gefahren des Passivrauchens zu schützen. Rund ein Drittel aller Krebskrankheiten wird durch das Rauchen verursacht.

In Deutschland gehen jährlich insgesamt 140.000 Todesfälle auf das Konto des Rauchens. 3.300 Menschen sterben an den Folgen des Passivrauchens. Rauchen ist somit der größte vermeidbare Gesundheitsrisikofaktor in Deutschland. Aus diesem Grund setzt sich die Deutsche Krebshilfe nachdrücklich für bundesweit einheitliche Rauchverbote ohne Ausnahmen in allen öffentlichen Räumen ein.

Die Erfahrungen im Ausland haben gezeigt, dass klare Regelungen für klare Verhältnisse sorgen: In Italien, Irland, Norwegen und in weiten Teilen der USA bewährt sich seit Jahren das Rauchverbot in der Gastronomie sowohl bei Gästen als auch bei Restaurantbetreibern. Die zunächst befürchteten Umsatzeinbußen sind ausgeblieben. Im Gegenteil: Viele neue Gäste kommen gerade wegen der rauchfreien Atmosphäre ins Lokal. Davon ist Deutschland jedoch weit entfernt. Durch eine Vielzahl von Ausnahmeregelungen in den 16 Bundesländern entstand seit dem 1. Juli 2008 ein nahezu unüberschaubarer Flickenteppich. So ist vielerorts das Rauchen in abgetrennten Raucherräumen oder in sogenannten „Raucherclubs“ erlaubt. Viele Bundesländer lockern nach und nach ihre zuvor verabschiedeten gesetzlichen Regelungen. „Nur konsequenter Nichtraucherschutz ist sinnvoll und wird das Gesundheitsrisiko reduzieren“, betont Nettekoven von der Deutschen Krebshilfe.


Quelle: Deutsche Krebshilfe