o2-Kinderkrippe „Bubble-Bande“ feiert Einjähriges:

03.04.2009 | Soziale Arbeit

Pädagogische Fachkräfte gesucht

Akuter Fachkräftemangel in München: Die o2-Kinderkrippe „Bubble-Bande“ des Trägers KiND und Beruf nutzt die Einjahresfeier, um für den anspruchsvollen Beruf der Erzieherin bzw. des Erziehers zu werben. „Bildung beginnt mit der Geburt. In den Krippen werden wichtige Grundlagen gelegt.“

 

„40 Kinder stehen auf der Warteliste für unsere Kinderkrippe Bubble-Bande“, sagte Bernd Meierhof, Gesamtbetriebsratsvorsitzender bei Telefonica o2 Germany in München, anlässlich des einjährigen Jubiläums der Einrichtung. Der Bedarf werde in den nächsten Jahren sogar noch weiter wachsen, schätzt der Arbeitnehmervertreter, der die Krippe ins Leben rief. „Wir könnten gut noch ein Stockwerk oben drauf gebrauchen.“ Doch selbst wenn der aktive Betriebsratschef die Unternehmensführung von einer erneuten Investition in Kinderbetreuung überzeugen könnte, die Erweiterung würde am eklatanten Fachkräftemangel in München scheitern. Die Einrichtung mit 36 Plätzen für Kinder ab drei Monaten benötigt heute sieben Vollzeit arbeitende Erzieherinnen und Erzieher. „Derzeit arbeiten wir mit sechs festen Kräften und einer Erzieherin, die wir aus einer unserer anderen Einrichtungen 'ausgeliehen' haben“, erklärte Beate Vomhof, pädagogische Leiterin der Bubble-Bande. Das Kinderhaus profitiert davon, dass der Träger, der KiND und Beruf e.V., weitere Häuser im süddeutschen Raum betreibt. „In anderen Regionen Deutschlands rennen uns die qualifizierten Bewerberinnen und Bewerber, die wir suchen, zwar auch nicht die Türen ein“, berichtete Vomhof, „aber so leergefegt wie in München ist der Arbeitsmarkt nicht.“

 

„Krippen sind heute viel mehr als reine Pflegestationen“
Dass auch angesichts wieder steigender Arbeitslosigkeit der „run“ auf die Stellen ausbleibt, hat verschiedene Ursachen: Häufig heißt es, es seien vor allem die hohen Lebenshaltungskosten in München, die Erzieherinnen und Erzieher abwandern ließen. Doch laut einer neuen Studie des Maklerverbandes IVD liegt zumindest die Mietbelastung in Stuttgart sogar noch höher als in München. „Das mangelnde Interesse der Fachkräfte ist auch darauf zurückzuführen, dass sich viele noch immer falsche Vorstellungen von der Arbeit mit den Kleinsten machen“, sagte Krippen-Leiterin Vomhof. Dabei geht es längst nicht mehr nur um Pflege und Betreuung. Erzieherinnen und Erzieher in fortschrittlichen Einrichtungen wie der Bubble-Bande begreifen bereits den Säugling als kompetent und ermöglichen ihm vielfältige – in diesem Alter vornehmlich körperliche – Erfahrungen. Im Kinderhaus dürfen sie sich mit Rasierschaum eincremen, in Kastanien baden oder Wasser aus- und umschütten. „Diese Schütt-Erlebnisse sind erste naturwissenschaftliche Erfahrungen“, erläuterte die Diplom-Pädagogin. „Wir greifen so die Interessen der Kinder auf und erweitern ihre Forschungsmöglichkeiten.“ Zum Beispiel interessieren sich die älteren Kinder – in der Krippen sind das die Dreijährigen – sehr für Fahrzeuge. Die Erzieherinnen machen mit ihnen daraufhin Ausflüge mit dem Bus, der U-Bahn und sogar zum Flughafen. Die Arbeit mit den Kleinsten sei nicht nur spannend, sondern auch ein Plus im Lebenslauf, sagte Vomhof außerdem, denn bundesweit gehe der Ausbau der Plätze für unter Dreijährige zügig voran und kompetentes Personal sei gefragt.

 

Elternbeirat unterstützt modernes Krippen-Konzept
Das Konzept, das die Kinder einerseits behütet ihnen aber auch sehr viel Autonomie ermöglicht, kommt auch bei den Eltern gut an: „Meine Tochter entwickelt sich ganz toll und wird sehr selbstständig“, sagte Elternbeirätin Nicola de Wall. „Sie war zunächst in einer anderen Einrichtung. Ich habe daher einen Vergleich. Zunächst war ich wegen des offenen Konzeptes etwas skeptisch, aber jetzt sehe ich das sehr positiv und als Bereicherung für die Kinder.“ Wie gut das Konzept funktioniere hänge allerdings sehr vom pädagogischen Team ab, das gut eingespielt sein müsse. „Wir haben hier sehr engagierte Erzieherinnen und sogar einen Erzieher. Den notorischen Mitarbeitermangel fangen sie durch Mehrarbeit auf. Das kann aber keine Dauerlösung sein.“

 

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Quelle: eoscript Public Relations, Presse-Information, Kind und Beruf e. V.