Südwest-Städtetag: 2009 soll Jahr der Integration werden

05.01.2009 | Soziale Arbeit

Der Städtetag Baden-Württemberg sieht die Chance, dass 2009 ein Jahr der Integration wird.

Der Städtetag Baden-Württemberg sieht die Chance, dass 2009 ein Jahr der Integration wird. Vom Landesintegrationsplan und von der Bildungsoffensive des Landes erwartet der kommunale Verband Impulse für die Integration ausländischer Kinder und Jugendlicher in Baden-Württemberg. «Defizite bestehen insbesondere bei Sprache und Bildung sowie Ausbildung und Beschäftigung», sagte Verbandssprecher Manfred Stehle in Stuttgart.

Stehle verwies auf die jüngsten Untersuchungen des Statistischen Landesamts. Danach ist jeder vierte Baden-Württemberger (25,3 Prozent) nicht rein deutscher Herkunft. Nach Angaben der Statistiker sind die Zuwanderer im Schnitt jünger, haben geringere berufliche Qualifikationen, schlechter bezahlte Jobs und ein höheres Armutsrisiko als die Menschen ohne Migrationshintergrund.

Kritisch bleibt nach Angaben des Statistikamtes das durchweg niedrigere Bildungsniveau der Migranten. Während inzwischen 44 Prozent der 25- bis 35-Jährigen ohne Migrationshintergrund das Abitur erreicht haben, sind es bei den Migranten nur 28 Prozent. 32 Prozent der jungen Migranten verfügen über keinen beruflichen Ausbildungsabschluss. Das niedrigere Bildungsniveau macht sich auch am Arbeitsmarkt bemerkbar: Waren von den Baden-Württembergern ohne Migrationshintergrund 2007 knapp vier Prozent ohne Arbeit - waren es bei den Migranten neun Prozent.

Die Bildungsdefizite seien ein spürbares Integrationshemmnis, sagte Stehle. «Es liegt im ökonomischen Interesse des Landes, die Bildungspotenziale jugendlicher Migranten besser zu erschließen. Unsere Wirtschaft ist aus demografischen Gründen in Zukunft dringend auf beruflich qualifizierte Migranten angewiesen.» Voraussetzung für eine gute Integration ist für den Städtetag auch die Intensivierung der Beziehungen zwischen Kulturen und Religionen. «Die im Landesintegrationsplan hierzu enthaltenen Ziele und Vorschläge sind wegweisend», betonte Stehle.


Quelle: Landesportal Baden-Württemberg