Wissen über den Krebs muss schnell in die Kliniken
Krebs ist hierzulande die zweithäufigste Todesursache.
Wissen über den Krebs muss schnell in die Kliniken
Krebs ist hierzulande die zweithäufigste Todesursache. Deshalb ist es so wichtig,
dass die neuesten Ergebnisse der Krebsforschung noch schneller in die
Patientenversorgung einfließen.
Hier setzt die neue Krebsforschungsinitiative des Bundesforschungsministeriums,
des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und der Deutschen Krebshilfe an.
Ohne Forschung kein Fortschritt das gilt ganz besonders für die Krebsmedizin.
Die Heilungschancen der Betroffenen lassen sich nur dann weiter steigern, wenn
Forschungsergebnisse schneller aus dem Labor in den klinischen Alltag überführt
werden. Dieser Forschungstransfer, auch "Translationale Forschung" genannt, soll
nun in Deutschland optimale Rahmenbedingungen erhalten. Ziel ist die bestmögliche
Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten.
In den kommenden 10 Jahren bringen der Bund, die beteiligten Länder und die
Deutsche Krebshilfe dafür 400 Millionen Euro auf. Bundesministerin Annette
Schavan: "Wir wollen Deutschlands Spitzenposition in der Krebsforschung weiter
ausbauen." Die Gesundheitsforschung sei ein "Flaggschiff der deutschen
Forschung".
Deutschlandweite Vernetzung
Das DKFZ in Heidelberg wird als Kernzentrum mit ausgewählten Universitätskliniken
an bis zu sechs Standorten in Deutschland kooperieren. Diese Zentren müssen Zugang zu Patienten, Proben und einem leistungsfähigen klinischen Umfeld haben. Eine internationale Jury soll sie bis 2010 im Rahmen eines Wettbewerbs aussuchen.
An den Standorten des "Krebsbündnisses" werden klinische Forschungseinheiten
errichtet. Mit den notwendigen Ressourcen ausgestattet sollen sie aus der
Grundlagenforschung kommende, neuartige Strategien für Diagnostik, Therapie,
Früherkennung sowie der Prävention von Krebserkrankungen entwickeln und prüfen.
Die Zusammenarbeit von Forschung und behandelnder Ärzteschaft soll dazu
beitragen, dass die Krebspatienten nach dem neusten Stand der Wissenschaft
behandelt werden.
Einstieg ins Internationale Krebsgenomprojekt
Schavan gab weiter bekannt, dass Deutschland sich am "International Cancer Genome
Consortium" (ICGC) beteiligt. Damit soll ein Beitrag zur Bekämpfung von
Tumorerkrankungen mit besonders hoher Sterblichkeit geleistet werden.
Das internationale Krebsgenomprojekt ist ein biomedizinisches Großprojekt. Darin
haben sich führende internationale Krebsforscher zusammengeschlossen, um die
genetischen Veränderungen von Tumoren aller menschlichen Organsysteme
systematisch zu analysieren.
Von der Erfassung standardisierter Genomdaten der 50 wichtigsten Krebsarten im
ICGC versprechen sich die Fachleute bedeutende Aufschlüsse zum Verständnis der
Tumorbiologie. Mit diesem Wissen dürften sich Diagnostik und individualisierte
Therapieentscheidungen erheblich verbessern lassen.
Deutschlandweit sollen qualifizierte Forschergruppen in einem Konsortium
interdisziplinär in dem Krebsgenomprojekt zusammenarbeiten.
Der Start des Projekts ist für Herbst 2009 geplant. Das
Bundesforschungsministerium und die Deutsche Krebshilfe stellen über fünf Jahre
rund 15 Millionen Euro zur Verfügung.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist die größte biomedizinische
Forschungseinrichtung in Deutschland und Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft
deutscher Forschungszentren. Über 2.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, davon
850 Wissenschaftler, erforschen die Mechanismen der Krebsentstehung und arbeiten
an der Erfassung von Krebsrisikofaktoren. Sie liefern die Grundlagen für die
Entwicklung neuer Ansätze in der Vorbeugung, Diagnose und Therapie von
Krebserkrankungen.
In den fast 35 Jahren ihres Bestehens hat die Deutsche Krebshilfe unter dem Motto
"Helfen. Forschen. Informieren." dazu beigetragen, die Situation krebskranker
Menschen zu verbessern. Sie hat die Krebsforschung voran gebracht und die
Bevölkerung besser über Krebs informiert. Die Deutsche Krebshilfe finanziert ihre
Aktivitäten ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendungen.
Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, "REGIERUNGonline" - Wissen aus erster Hand vom 09.06.2009