20 Jahre Deutsche Einheit: Müttergenesungswerk hilft in Ost- und Westdeutschland
Berlin - 20 Jahre nach der Wiedervereinigung und im 60. Jubiläumsjahr blickt das Müttergenesungswerk (MGW) auf die Entwicklungen der Müttergesundheit in Ost und West. Heute gibt es in den ostdeutschen Bundesländern 17 vom MGW anerkannten Mutter-Kind-Kliniken (deutschlandweit sind es 84 anerkannte Häuser, davon 7 Mütterkliniken und 77 Mutter-Kind-Kliniken). 321 Beratungsstellen (von insgesamt 1.400) in der Trägerschaft der Wohlfahrtsverbände bieten Frauen im Rahmen der Therapeutischen Kette des MGW Kurvorbereitung und –nachsorge an. „Natürlich ging es auch in Ostdeutschland darum, dass Mütter für die Stärkung ihrer Gesundheit spezifische Hilfe brauchen“, berichtet Anne Schilling, Geschäftsführerin des MGW heute in Berlin. „Der Einigungsvertrag sah vor, dass die gesetzlichen Regelungen für die Mütter- und Mutter-Kind-Kurmaßnahmen auch für die ostdeutschen Länder gelten sollten, wenn es entsprechend anerkannte Einrichtungen des Müttergenesungswerkes gäbe.“ Nur wenige Monate nach der Einheitsfeier am 3. Oktober 1990 konnte die damalige Schirmherrin des MGW Marianne von Weizsäcker 1991 in Kühlungsborn (Mecklenburg-Vorpommern) die erste anerkannte Mutter-Kind-Klinik des Müttergenesungswerkes in der Trägerschaft der AWO einweihen. Im Februar 1992 hat das Kuratorium des MGW für fünf Mutter-Kind-Kliniken in den neuen Ländern Vorab-Anerkennungen ausgesprochen. Zur Umsetzung der Therapeutischen Kette wurden zugleich Gespräche und Verhandlungen in Zusammenarbeit mit den Trägergruppen der Stiftung auf Bundesebene und in den neuen Bundesländern geführt. „Die Arbeit in den ostdeutschen Ländern unterscheidet sich heute kaum mehr“, so Schilling weiter, „die Mütter aus den ostdeutschen Ländern nutzen genau wie alle anderen die Angebote des MGW.“ In den anerkannten Einrichtungen des MGW sind rund 20% Mütter aus den ostdeutschen Ländern, 80 % aus den westdeutschen Ländern. Dieses Verhältnis entspricht etwa dem Frauenanteil in der Bevölkerung zwischen Ost und West. Und auch bei Antragszahlen und Ablehnungsquoten gibt es kaum Unterschiede. Unterschiede gibt es allerdings nach wie vor in der Bekanntheit der Stiftung und bei den traditionellen Sammlungen rund um den Muttertag. Hier sieht das Müttergenesungswerk Handlungsbedarf für die nächsten Jahre. Verstärkte Aufklärungsarbeit und die Motivation der Schulen und Ehrenamtlicher für die Sammlungen sind deshalb wichtige Ziele in den ostdeutschen Ländern. Informationen zu Mütter- und Mutter-Kind-Kurmaßnahmen: www.muettergenesungswerk.de oder Kurtelefon: 030/330029-29Quelle: Pressemitteilung der Elly Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk vom 30.09.2010