Ambulante Pflege - worauf kommt es an?

06.12.2010 | Altenhilfe | Nachrichten

BGW: Wichtige Faktoren sind Gesundheit und Motivation der Pflegekräfte

Im Alter möchten die meisten Menschen zu Hause gepflegt werden. Doch die Auswahl eines ambulanten Pflegedienstes ist nicht immer einfach. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) gibt Tipps, worauf es ankommt. Ältere Menschen, die sich nicht mehr alleine versorgen können, wollen dennoch am liebsten in ihrer vertrauten Umgebung bleiben. Dann wird oft ein ambulanter Pflegedienst gesucht, der die Betreuung und Pflege übernimmt. Die Angebote der Pflegedienste können jedoch unterschiedlich sein - daher kommt es darauf an, einen möglichst passenden für den individuellen Hilfebedarf zu finden. Pflege-Expertin Claudia Stiller-Harms von der BGW nennt einige Auswahlkriterien:
  • Der Pflegedienst sollte nicht zu weit entfernt sein, damit er leicht erreichbar und im Notfall schnell zur Stelle ist.
  • Er sollte seine Leistungen mit Pflege- und Krankenkassen abrechnen können.
  • Er sollte alle Pflegebereiche abdecken, in denen Hilfe benötigt wird.
  • Der Anteil an ausgebildeten Pflegefachkräften sollte höher sein als der an angelernten Hilfskräften.
  • Vorteilhaft ist eine kontinuierliche Betreuung durch ein festes Team.
  • Auch am Wochenende muss eine fachlich qualifizierte Pflege gewährleistet sein.
  • Für Notfälle - auch nachts - sollte ein Bereitschaftsdienst vorhanden sein.
  • Der Pflegedienst sollte mit weiteren Institutionen, die für die persönliche Pflege wichtig sind, vernetzt arbeiten - beispielsweise mit dem Hausarzt, der Tagespflege und sozialen Diensten.
  • Es sollte ein individueller Pflegeplan aufgestellt werden, der besondere Wünsche und Gewohnheiten berücksichtigt.
  • Die Pflegekräfte sollten immer gut mit Hilfsmaterial, zum Beispiel Einmalhandschuhen, ausgestattet sein.
„Hören Sie sich um, wer mit Pflegediensten Erfahrungen gemacht hat, und fragen Sie auch Ihren Hausarzt“, empfiehlt die BGW-Expertin. Außerdem bieten Pflegestützpunkte, Pflegekassen, Sozialämter, Wohlfahrtsverbände und Seniorenbüros Beratungen an. Wichtig ist nicht zuletzt der persönliche Gesamteindruck bei Beratungsgesprächen mit den in Frage kommenden Pflegediensten: „Sprechen Sie auch mit Beschäftigten der Pflegedienste“, rät Claudia Stiller-Harms. „Machen sie einen gestressten und gesundheitlich angeschlagenen Eindruck oder wirken sie fit und motiviert auf Sie? Je nachdem wird auch die Qualität der Pflege unterschiedlich ausfallen.“ Tipps zur Auswahl von Pflege- und Wohnangeboten für Senioren finden sich auch in der BGW-Broschüre „Individuell leben im Alter - ein Wegweiser“.

Quelle: Pressemitteilung der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) vom 06.12.2010
http://www.bgw-online.de