Auch Kinder von Ablehnungspraxis der Krankenkassen betroffen: Viele Kinder in Mutter-Kind-Kuren behandlungsbedürftig

25.08.2010 | Gesundheitswesen | Nachrichten

Nicht nur viele Mütter leiden unter zunehmenden Belastungen des Alltags und daraus resultierenden Krankheiten. Auch der Gesundheitszustand zahlreicher Kinder lässt zu wünschen übrig.

Berlin - Nicht nur viele Mütter leiden unter zunehmenden Belastungen des Alltags und daraus resultierenden Krankheiten. Auch der Gesundheitszustand zahlreicher Kinder lässt zu wünschen übrig. Aus Zahlen des Müttergenesungswerks geht hervor, dass viele Kinder von Gesundheitsstörungen betroffen sind, die während der Mutter-Kind-Kurmaßnahmen eine medizinische Behandlung benötigen. Die anerkannten Einrichtungen des Müttergenesungswerkes (MGW) werden den Bedürfnissen von Müttern und Kindern gleichermaßen gerecht. „Rund zwei Drittel der Kinder in den Mutter-Kind-Kurmaßnahmen des Müttergenesungswerkes haben eigene medizinische Indikationen und werden dort behandelt“, berichtet Anne Schilling, Geschäftsführerin des Müttergenesungswerkes in Berlin. „Auch für diese Kinder ist es die Chance für mehr Gesundheit und Lebensfreude. Erkrankungen der Atemwege sind mit 28% die häufigsten Indikationen der Kinder.“ 51 Prozent der Mütter in den vom MGW anerkannten Mutter-Kind-Kliniken kommen mit einem Kind in die Mutter-Kind-Kurmaßnahme, rund 40% reisen mit zwei Kindern an, 7% der Mütter mit drei und mehr Kindern. Die 77 anerkannten Mutter-Kind-Einrichtungen des Müttergenesungswerks sind auf Mutter-Kind-spezifische Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahmen bestens eingerichtet. Jede Mutter und jedes behandlungsbedürftige Kind haben einen indikationsspezifischen Therapieplan. Alle nehmen darüber hinaus gemeinsame Interaktionsangebote wahr, die die Beziehung zwischen ihnen stärkt. Die Kinder werden tagsüber von qualifizierten Fachkräften betreut. Schulpflichtige Kinder erhalten nach verschiedenen Konzepten schulbegleitenden Unterricht, um Lücken im Lernstoff vorzubeugen. „Es sind nicht nur die Mütter von den erhöhten Ablehnungszahlen für Mütter- und Mutter-Kind-Kurmaßnahmen durch die Krankenkassen betroffen. Immer leiden auch Kinder mit“, so Schilling. „Eine Mutter-Kind-Kurmaßnahme nach den Qualitätsrichtlinien des MGW stärkt die Gesundheit und die Mutter-Kind-Beziehung.“ Müttern, die eine Kurmaßnahme benötigen, bietet das Müttergenesungswerk in einer der 1.400 wohnortnahen Beratungsstellen bei den Wohlfahrtsverbänden kostenlos Unterstützung bei allen Fragen rund um die Maßnahme an. Beratungsstellensuche und weitere Informationen (auch zu allen 84 Einrichtungen – 77 für Mütter und Kinder, 7 Einrichtungen nur für Mütter)auf www.muettergenesungswerk.de und Kurtelefon: 030/330029-29.

Hintergrund

m Januar 1950 gründete Elly Heuss-Knapp, die Frau des ersten Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, die Elly Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk. Zweck der Stiftung ist, Kuren für Mütter zu ermöglichen, für die Idee der Müttergenesung zu werben und durch die Vernetzung der Wohlfahrtsverbände unter dem Dach des Müttergenesungswerkes (MGW) die Arbeit für Mütter zu stärken. Das geschieht mit den Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen des MGW. Denn Verantwortung für Kinder und Familie heißt Einsatz rund um die Uhr – wobei die Behandlung von gesundheitlichen Beschwerden der Mütter oft auf der Strecke bleibt. Die Gesundheitsprobleme können in vielen Fällen mit einzelnen ambulanten Maßnahmen nicht ausreichend behandelt werden. Hier setzt das MGW mit seiner therapeutischen Kette an. Während eines Zeitraumes von drei Wochen gewährleisten Mütter- und Mutter-Kind-Kuren die umfassende Vorsorge und Rehabilitation außerhalb des häuslichen Umfeldes. Beratungsstellen bei den Wohlfahrtsverbänden unterstützen bei der Antragstellung und bei den Nachsorgeangeboten.

Quelle: Pressemitteilung der Elly Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk vom 17.08.2010
http://www.muettergenesungswerk.de