Auftaktveranstaltung des Pflege-Dialogs

Bundesgesundheitsminister Rösler will Pflegeberuf attraktiver gestalten

Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler will den Pflegeberuf attraktiver gestalten. Mit Blick auf den vorhergesagten Fachkräftemangel sollen damit mehr junge Menschen für den Pflegeberuf gewonnen werden. „Bereits heute haben wir teilweise einen Mangel an Fachkräften. Wegen der demografischen Entwicklung wird sich die Situation weiter verschärfen. Deshalb brauchen wir bessere Rahmenbedingungen beim Pflegeberuf“, sagte der Minister in Berlin am Rande des Pflege-Dialogs zu Fragen eines möglichen Fachkräftemangels. Zu den vom Minister vorgeschlagenen Maßnahmen zählen unter anderem eine Reform der Ausbildung, eine Entlastung der Pflegekräfte sowie bessere Arbeitsbedingungen. „Eine höhere Attraktivität muss bei der Ausbildung ansetzen“, betonte der Bundesgesundheitsminister. „Eine stärkere Zusammenführung der Ausbildung von Kranken- und Altenpflege kann helfen. Denn so haben Nachwuchskräfte mehr Möglichkeiten, einen sicheren und für sie geeigneten Arbeitsplatz zu finden. Dies bietet zugleich gute Perspektiven für die Aus-, Fort- und Weiterbildung.“ Zudem sei es wichtig, Pflegekräfte künftig besser im Alltag zu unterstützen. „Wer im Beruf Leid, Sterben und Tod erlebt, sollte die Möglichkeit haben, diese Erlebnisse zu verarbeiten, zum Beispiel durch Supervision.“ Rösler wies auch auf notwendige Entlastungen der Pflegekräfte bei der Bürokratie hin: „Zu oft wird noch geprüft, ob Pflegekräfte gut dokumentieren können. Besser wäre es, die Ergebnisqualität zu prüfen.“ Pflegekräfte könnten auch durch die Einstellung von Hilfskräften entlastet werden. Diese könnten Aufgaben übernehmen, die nicht unmittelbar mit der Pflege am Menschen zu tun haben.

Der Pflege-Dialog am 07.12.2010 bildete den Auftakt eines Austauschs mit Fachexperten zur künftigen Ausgestaltung der Pflege in Deutschland. Weitere Veranstaltungen des Pflege-Dialogs folgen in den kommenden Monaten. Dabei soll zunächst breit über konkrete Verbesserungen für die Menschen diskutiert werden, etwa die Unterstützung von Demenzkranken oder eine Stärkung von pflegenden Angehörigen. Mit der Diskussion über notwendige und sinnvolle Veränderungen bei der Pflege soll eine Grundlage für die weiteren Pflege-Beratungen in der Koalition gelegt werden.

Quelle: Pressemitteilung des Bundesgesundheitsministeriums vom 07.12.2010
http://www.bundesgesundheitsministerium.de