AWO fordert realistische Zahlen für Kita-Ausbau
"Der Rechtsanspruch ist gut - Nun muss ein Kita-Gipfel den tatsächlichen Bedarf und die Finanzierungsprobleme klären"
"Die AWO begrüßt es ausdrücklich, dass Familienministerin Kristina Schröder an dem Rechtsanspruch festhält, dass ab 2013 für jedes Kind ab dem vollendeten ersten Lebensjahr ein Betreuungsplatz zur Verfügung steht", bekräftigt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler. "Zugleich muss aber dringend geklärt werden, ob die dafür angestrebte Versorgungsquote von 35 Prozent noch realistisch ist und wie die Finanzierungsprobleme des weiteren Kita-Ausbaus gelöst werden können." Tatsächlich gibt es trotz der Finanznot enorme Anstrengungen der Kommunen und auch der freien Träger wie der AWO, den Ausbau der Betreuungsplätze insbesondere für Unter-Dreijährige voranzutreiben, wie auch die heute von Ministerin Schröder dem Kabinett vorgelegten Zahlen zeigen - doch demnach fehlen selbst für das Ziel, bis 2013 eine Versorgungsquote von 35 Prozent zu erreichen, bundesweit noch rund 290 000 Plätze. Und der Ausbau hält nicht mit dem offenkundig wachsenden Bedarf der Eltern mit, wie zahlreiche AWO Kitas vor allem in Ballungsgebieten tagtäglich spüren. In seiner jüngsten Modellrechnung geht auch das Statistische Bundesamt davon aus, dass der tatsächliche Bedarf eine Versorgungsquote von 46 Prozent bedeuten müsste. "Wir brauchen endlich solide Zahlen zum tatsächlichen Bedarf der Eltern und der dafür nötigen Finanzmittel, um den Rechtsanspruch wirklich einlösen zu können", betont der AWO Bundesvorsitzende. Nötig sei ein Kita-Gipfel aller Beteiligten. "Bund, Länder und Kommunen sowie die Träger müssen an einen Tisch und Klartext reden, wie wir den Rechtsanspruch umsetzen können."Quelle: Pressemeldung des AWO Bundesverbandes e.V. vom 21.07.2010
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