AWO: "Inakzeptables Sparen auf dem Rücken sozial benachteiligter Bürger"

07.06.2010 | Sozialpolitik | Nachrichten

"Soziale Kälte dieser Sparpolitik ist ein gesellschaftspolitischer Sündenfall" Kürzungen mehren die Kinderarmut, fördern Lohnarmut und führen direkt in Altersarmut

"Die Finanz- und Haushaltskrise ist nicht durch die Bürger verursacht worden, die nun hauptsächlich dafür zahlen sollen", kritisiert der Vorsitzende des AWO Präsidiums Wilhelm Schmidt. "Die zur Zeit bekannten Sparvorschläge der Bundesregierung sind sozial völlig unausgewogen und inakzeptabel." Die Kürzungen zeigten ein Ausmaß sozialer Kälte, die unsere Gesellschaft immer weiter auseinandertreibt, warnt der AWO Bundesverband. Wenn ausgerechnet Hartz IV Empfänger kein Elterngeld mehr bekommen sollen, mehrt das die Armut ihrer ohnehin schon benachteiligten Kinder. Wenn rigoros an der Förderung von Arbeitslosen gespart wird, verringert das ihre Chancen auf Qualifizierung für den Arbeitsmarkt und fördert den Mini-Lohnsektor, wo jetzt schon Millionen Bürger von ihrer harten Arbeit nicht leben können. Und wenn Hartz IV Empfänger künftig nicht mehr rentenversichert werden, führt das Millionen Betroffene direkt in die Altersarmut. "Die Regierungskoalition belastet völlig einseitig die sozial Schwachen und Hilfebedürftigen, statt die starken Schultern angemessen zur Finanzierung unseres Sozialstaates heranzuziehen", kritisiert der Vorsitzende des AWO Präsidiums. "Wir fordern eine gerechte Verteilung der Lasten - sonst ist der soziale Frieden in unserer Gesellschaft in Gefahr", warnt Schmidt.

Quelle: Pressemeldung des AWO Bundesverbandes e.V. vom 07.06.2010
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