Beruf, Familie, Studium, Karriere – neuer Bachelorstudiengang speziell für Erzieherinnen und Erzieher
Leuphana Universität Lüneburg nimmt das lebenslange Lernen ernst
An der Professional School der Leuphana Universität Lüneburg ist ein neues berufsbegleitendes Weiterbildungsangebot, speziell für Erzieherinnen und Erzieher, entstanden: der Bachelorstudiengang Soziale Arbeit. Der Abschluss eröffnet eine akademische Karrierechance, die an die berufliche Erstausbildung der Berufsgruppe anknüpft. Absolventinnen und Absolventen dieses neuen berufsbegleitenden Studiums erweitern ihre beruflichen Möglichkeiten hinein in die vielfältigen Arbeitsfelder der Sozialarbeit und Sozialpädagogik. Zu den typischen Tätigkeitsbereichen einer späteren Sozialarbeit zählen beispielsweise die Kinder- und Jugendhilfe, rechtliche Betreuung, Schulsozialarbeit, der allgemeine soziale Dienst, Bewährungshilfe, Unterstützung von Menschen mit Behinderung, Familienhilfe, Jugendgerichtshilfe, Frauenhausarbeit, Suchtberatung, Migrationsarbeit, Jugendarbeit und Bildungsarbeit. Alles Bereiche, wo ein Teil der Kompetenzen der Erzieherausbildung eine gute Voraussetzung sind. Attraktiv ist, dass in Lüneburg zwei von insgesamt neun Semestern auf ein Studium der Sozialen Arbeit aus der ersten Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher angerechnet werden. Dieser Aspekt ist der Professional School der Leuphana Universität sehr wichtig, denn es ist in ihren Augen ein notwendiger Schritt in die Richtung der Anerkennung von beruflichen Leistungen im akademischen Ausbildungswesen. „Teile der Erstausbildung zum staatlich anerkannten Erzieherberuf lassen sich hervorragend auf das Sozialarbeitsstudium anrechnen. Das hat unser Forschungsprojekt zu diesem Thema gezeigt“, sagt die wissenschaftliche Leiterin, Prof. Dr. Angelika Henschel. „Meiner Meinung nach bietet dieser Studiengang optimale Möglichkeiten, sich als Erzieherin oder Erzieher beruflich weiter zu qualifizieren, die ich mir für mich auch gewünscht hätte, als ich studiert habe“ führt Frauke Pinkvoß, Erzieherin und heute Sozialarbeiterin aus Lüchow Dannenberg, Niedersachsen aus. Sie erinnert sich weiter: „Da ErzieherInnen leider kein Bafög erhalten, stand ich vor der großen Herausforderung, in Vollzeit zu studieren und nebenbei mein Studium zu finanzieren. Nun bietet sich an der Leuphana Universität eine gute Möglichkeit, Beruf, Studium und Familie zu vereinbaren. Schade, dass es diesen Studiengang nicht schon früher gegeben hat!“ Um so wichtiger, dass die Hochschule auf ihrer Webseite zu dem Studiengang auf eine finanzielle Fördermöglichkeit bei der Stiftung „Begabtenförderung berufliche Bildung“ hinweist. Auch überregional interessiert man sich bereits für diesen Studiengang. Petra Lachnit, Erzieherin und Sozialarbeiterin ist Leiterin einer Kindertagesstätte in Würzburg, Bayern. Sie führt aus: „Gerade auch für Erzieherinnen in Leitungspositionen oder solche, die eine Leitung anstreben ist es grundlegend, in die Weiterentwicklung der eigenen Person zu investieren. Dieser berufsbegleitende neue Studiengang kann dafür ein idealer Weg sein. Ich selbst habe in Lüneburg vor einigen Jahren den Masterstudiengang Sozialmanagement studiert und damit sehr gute Erfahrungen gemacht.“ „Vor allem durch den berufsbegleitenden Charakter wird einem Berufsstand eine akademische Abschlussperspektive eröffnet, in dem überwiegend Frauen in Teilzeit arbeiten. So lassen sich Arbeit, Familie und neue Berufs- und Karriereoptionen ideal miteinander verbinden“, sagt der Programmleiter des neuen Studiengangs, Wolf Paschen. Gerade dieser Aspekt ist der Professional School der Leuphana Universität mit ihrem Weiterbildungsmodell sehr wichtig. Dort wird in didaktisch vernetzten überfachlichen Modulen berufstätigen Menschen die Möglichkeit Weiterbildungsstudiengänge in einem didaktisch vernetzten Modulsystem Die Hochschule erwartet großen Zuspruch für das neue Angebot: Schon vor dem Start der eigentlichen Werbephase gab es Anfragen zum neuen Studienprofil. „Das wundert mich nicht. Schließlich ist im Anschluss sogar ein Masterabschluss im ebenfalls berufsbegleitenden Studiengang Sozialmanagement und danach auch eine Promotion möglich“ sagt Paschen. Die Erzieherin Andrea Kapitz aus Brietlingen, Niedersachsen hat das neue Programm ebenfalls überzeugt: „Unser Berufsstand wartet schon länger auf so eine berufsbegleitende Möglichkeit eines Studiums, das zu unserem Beruf passt. Bisher war für uns ja nach der Ausbildung zur Erzieherin Schluss. Ihre Kollegin Britta Sturm ergänzt: „Ich finde das Angebot klasse! Die Anerkennung unserer Erstausbildung auf so ein Studium finde ich fair und angemessen. Es bietet gerade auch den jüngeren Kolleginnen eine echte Entwicklungsperspektive. Ich überlege, mich anzumelden.“ Der BA Soziale Arbeit erstreckt sich über sieben Studiensemester und kostet je Semester 780 € Studiengebühren. Es kommen 250 € Studentenwerks- und Verwaltungskostenbeitrag hinzu, die bundesweit erhoben werden. Damit ist diese berufsbegleitende Form eines Sozialarbeitsstudiums pro Semester nur 280 € teurer als ein vergleichbares Vollzeitstudium. „Wir wissen, dass das immer noch eine größere finanzielle Belastung bedeutet. Da unsere Zielgruppe aber vor und während des Studiums arbeitet, halten wir diesen Betrag für realisierbar“, sagt Paschen. Möglich sei auch eine Teilratenzahlung der Gebühren. Die Bewerbungsfrist für das neue Studienprofil läuft bis Ende Jan. 2011Professional School der Leuphana Universität Lüneburg:
Frau Linda Geppert,
Tel.: 04131.677-1538 oder geppert@inkubator.leuphana.de. Weitere Informationen: www.leuphana.de/ba-soza.
Quelle: Pressemitteilung der Leuphana Universität Lüneburg, Prof. Dr. Angelika Henschel / Dipl. Sozialpäd. Wolf Paschen, vom 22.12.2010