Beschäftigungschancengesetz – vertane Chance der Bundesregierung jetzt durch Länderantrag korrigieren!

27.09.2010 | Altenhilfe | Nachrichten

bpa unterstützt die Position des Bundesrates und fordert Sicherung der Umschlungsfinanzierung in der Pflege durch Gesetzesinitiative

Der Bundesrat hat heute eine Entschließung verabschiedet, in der er bedauert, dass die Förderung des dritten Umschulungsjahres bei Altenpflegeschülern nicht fortgesetzt wird. Nach dem Gesetz wird das letzte Umschulungsjahr nur noch bis Ende dieses Jahres gefördert. „Ein verheerendes Signal mit dramatischen Folgen und eine vertane Chance!“, sagt Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), der die Entfristung des dritten Umschulungsjahres fordert. „Wir haben heute schon keine Fachkräfte mehr und die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland wird noch zunehmen.“ Um das baldige Inkrafttreten der im Beschäftigungschancengesetz getroffenen Regelungen nicht zu verhindern, verzichtet der Bundesrat auf eine Anrufung des Vermittlungsausschusses. Aber nachdem die Bundesregierung die Chance vertan hat, versucht der Bundesrat nun zu retten, was zu retten ist: Er fordert die Bundesregierung auf, zeitnah eine Regelung zu schaffen, die einen Anspruch auf Förderung der beruflichen Weiterbildung nach dem SGB III im Bereich der Altenpflege über den gesamten Ausbildungszeitraum vorsieht. „Der Bundesrat hat die Tragweite der auslaufenden Förderung erkannt. Sollte die Bundesregierung allerdings nicht seinem Ansinnen nachkommen und die weitere Förderung des dritten Ausbildungsjahres kurzfristig auf den Weg bringen, müssen die Länder umgehend aktiv werden und selber einen entsprechenden Gesetzesantrag einbringen“, fordert Meurer. Mit Blick auf den bereits bestehenden und sich noch verschärfenden Fachkräftemangel in der Pflege setzt sich der bpa seit langem dafür ein, dass Umschüler, die sich für den Zukunftsberuf in der Altenpflege ausbilden lassen, anständig abgesichert werden und die Umschulungskosten vollständig übernommen werden. „In der Altenpflege in Deutschland werden jedes Jahr 44.000 Menschen ausgebildet. Das ist viel zu wenig“, so der bpa-Präsident. „Wir werden in den kommenden zehn Jahren 300.000 weitere Mitarbeiter benötigen, um die Pflege sicherzustellen.“ Der Altenpflegeberuf sei bestens geeignet für Wiedereinsteiger. Er biete Frauen wie Männern, die nach dem aktiven Familienleben wieder in den Beruf einsteigen wollten, ideale Voraussetzungen. „Die Umschüler können im Rahmen einer dreijährigen Ausbildung einen Beruf erlernen, von dem wir heute schon sagen können, der wird morgen mehr denn je gebraucht werden. Wir haben einen hohen Bedarf und der Beruf ist absolut zukunftssicher.“ Für Rückfragen: Herber Mauel, Bernd Tews, 030 / 30 87 88 60.

Quelle: Pressemitteilung des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) vom 24.09.2010
http://www.bpa.de