Bildung für alle von Anfang an!
Bildungskonzeption für 0-10-Jährige startet in Mecklenburg-Vorpommern
Die Bildungskonzeption kann verbindlich starten - das ist das Resümee der Regionalkonferenzen, die heute in Schwerin zu Ende gehen. Damit ist ein wesentlicher Auftrag aus dem Koalitionsvertrag der Landesregierung erfüllt. Der Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Bildungsminister, Henry Tesch, bedankte sich bei den Mitgliedern der Projektgruppe, die er 2008 mit der Erarbeitung der Konzeption beauftragt hatte, für ihre Arbeit: "Dass wir die Bildungskonzeption bereits zum 1. September 2010 verbindlich in den Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege einführen können, haben wir dem großen Engagement der Projektgruppe zu verdanken. Sie hat es ausgezeichnet verstanden, die Herausforderungen in der frühkindlichen Bildung für 0- bis 10-jährige Kinder mit allen Partnern herauszuarbeiten und in praxistaugliche Handlungsrahmen zu übersetzen." Die heutige Regionalkonferenz in Schwerin setzt nach den Regionalkonferenzen in Neubrandenburg, Greifswald und Güstrow in diesem und im vergangenen Jahr eine deutliche Zäsur: Die Bildungskonzeption, die verbindlich in Paragraph 1 des neuen Kindertagesförderungsgesetzes festgeschrieben ist, wird zum kommenden Schuljahr 2010/2011 eingeführt. Dabei geht es um folgende Bereiche:- Das "Fundament"
- Kindheit im Wandel - Kindheit heute, Verständnis von Bildung, Erziehung und Lernen im Kindesalter
- Theoretische Betrachtungen zur Einheit von Betreuung, Bildung und Erziehung und wie sie im Alltag praktisch werden
- Theoretische und didaktische Rahmenüberlegungen zur frühpädagogischen Bildung
- Bildungs- und Erziehungsbereiche (Ziele/Standards am Ende der Kita-Zeit)
- Kommunikation, Sprechen und Sprache(n)
- Elementares mathematisches Denken
- (Inter)kulturelle und soziale Grunderfahrungen; Welterkundung und naturwissenschaftliche Grunderfahrungen
- Musik, Ästhetik und bildnerisches Gestalten
- Bewegung
- Übergänge gestalten:
- Gestaltung des Übergangs vom Kindergarten in die Schule
- Konzeption zur Arbeit im Hort
- Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern
- Wertorientiert handelnde Kinder
- Gestaltung des Übergangs von der Familie in die Kindertageseinrichtung
- Konzeption für die Aus, -Fort- und Weiterbildung der Fachkräfte.
Hintergrund
Zusammensetzung der Projektgruppe- Ministerium für Soziales und Gesundheit M-V
- Universität Rostock
- Hochschule Neubrandenburg
- Staatliches Schulamt Rostock
- Landesamt für Gesundheit und Soziales M-V
- Grundschulverband
- AWO Landesverband
- Caritas
- Diakonisches Werk
- DRK - Landesverband
- Paritätischer Wohlfahrtsverband,
- Landkreistag M-V
- Städte- und Gemeindetag M-V
- Landesjugendhilfeausschuss M-V
- Kita gGmbH Schwerin
2004
Einführung eines Rahmenplanes für die zielgerichtete Vorbereitung von Kindern in Kindertageseinrichtungen auf die Schule (gültig für die letzten zehn Monate vor dem voraussichtlichen Schuleintritt nach § 3 Abs. 2 des KiföG M-V, umfasst arbeitstäglich eine Förderung von bis zu vier Stunden am Vormittag/verantw. Sozialministerium)Seit 2004
Fort- und Weiterbildung der Fachkräfte, die in diesen 10 Monaten mit den Kindern arbeiten/ verantw. Sozialministerium2006
Das Bildungsministerium erhält die Zuständigkeit für die frühkindliche Bildung in folgenden Bereichen- Entwicklung von Leitlinien ganzheitlicher frühkindlicher Bildungskonzeptionen
- Sicherung eines effizienten Einsatzes der Mittel zur Verbesserung der vorschulischen frühkindlichen Bildung und deren Bewirtschaftung
- Koordination und Begleitung der Evaluierung sowie Fortschreibung des Rahmenplanes für die zielgerichtete Vorbereitung von Kindern in Kindertageseinrichtungen auf die Schule
- Entwicklung schulvorbereitender Förderkonzepte mit dem Schwerpunkt "Sprachförderung"
- Abstimmung der Rahmenpläne für die vorschulische (frühkindliche)Bildung und Erziehung und der Grundschule,
- Entwicklung einer Konzeption für die Arbeit im Hort
- Abschluss von regionalen Kooperationsbeziehungen zwischen Kindergarten und zuständiger Grundschule zur Verbesserung des Überganges vom Kindergarten in die Grundschule und Erstellung verbindlicher Regelungen
- Modell- und Innovationsvorhaben im Elementarbereich
2008
Minister beruft Projektgruppe zur Entwicklung einer Bildungskonzeption für 0-bis 10jährige Kinder in M-V- Blick erweitert auf Bildung für alle von Anfang an, nicht nur im letzten Kita-Jahr vor der Schule
- Nicht mehr ausschließlich curriculare Ziele, sondern Blick auf alle Bereiche der Kindertagesförderung – Krippe, Kindergarten, Hort
- Herzstück ist die individuelle Förderung auf der Grundlage von Beobachtungen, Dokumentationen und deren Deutung
- Übergänge Familie/Kita, Kita/Schule, Kita/Hort, innerhalb Kita
- Elternpartnerschaft als wesentliches Moment der gemeinsamen Verantwortung
2009
Arbeit in der Projektgruppe Regionalkonferenzen zur Diskussion der Kapitel- Kindheit im Wandel – Kindheit heute
- Übergänge gestalten – Übergang von der Kita in die Schule
- Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern
- Konzeption zur Arbeit im Hort
- Wertorientiert handelnde Kinder
- Gestaltung von Übergängen (Familie-Kindertagesförderung)
- Bildungs- und Erziehungsbereiche
- Hochschule Neubrandenburg – Arbeit mit Portfolio
- Universität Rostock – Sprache in den Bildungs- und Erziehungsbereichen
2010
Regionalkonferenzen zur Diskussion der Kapitel:- Wertorientiert handelnde Kinder
- Gestaltung von Übergängen (Familie-Kindertagesförderung)
- Bildungs- und Erziehungsbereiche
2011
Landesweite Fachtagung zur Einführung der Bildungskonzeption, Auswertung der Forschungsvorhaben, Beginn der EvaluationQuelle: Pressemitteilung Nr. 105-10 des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern vom 14.06.2010
http://www.regierung-mv.de/cms2/Regierungsportal_prod/Regierungsportal/de/bm/index.jsp?&pid=20178