Bürgerstiftungen: Ehrenamtliche Gremienmitglieder sind kompetent, engagiert, lokal verankert
Aktive Bürgerschaft legt "Länderspiegel Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2010" vor
Berlin – 292 Bürgerstiftungen setzen sich aktuell bundesweit für Jugend, Bildung, Kultur, Umwelt oder andere gemeinnützige Anliegen in ihrer Stadt, Gemeinde oder Region ein. Baden-Württemberg belegt unter den Bundesländern den Spitzenplatz mit der größten Bürgerstiftungsdichte von 6,8 Bürgerstiftungen pro eine Million Einwohner. Es folgen Niedersachsen (5,9) und Nordrhein-Westfalen (4,5). Unter den ostdeutschen Bundesländern liegt Thüringen mit 2,6 Bürgerstiftungen auf eine Million Einwohner vorn. Zu diesen Ergebnissen kommt der „Länderspiegel Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2010“, den die Aktive Bürgerschaft im fünften Jahr in Folge zum bundesweiten „Tag der Bürgerstiftungen“ am 1. Oktober vorlegt. Ehrenamtliche Gremienmitglieder: kompetent, engagiert, lokal verankert4.000 Bürgerinnen und Bürger engagieren sich bundesweit ehrenamtlich in Vorstand und Kuratorium der 292 Bürgerstiftungen. „Die ehrenamtlichen Gremienmitglieder der Bürgerstiftungen sind in hohem Maße kompetent, engagiert und lokal verankert. Sie sind ein wesentlicher Garant für die positive Entwicklung der Bürgerstiftungen in Deutschland”, so Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer der Aktiven Bürgerschaft. Die ehrenamtlichen Gremienmitglieder sind überdurchschnittlich gut ausgebildet: 73,4% haben als höchste Qualifikation einen Hochschulabschluss, teilweise mit Promotion. Sie bringen aus Ausbildung und Beruf Kompetenzen und Netzwerke mit, die auch für die Bürgerstiftungen nützlich sein können. Die Vorstandsmitglieder investieren besonders viel Zeit in die ehrenamtliche Leitung der Bürgerstiftung: Jeder Vierte engagiert sich 11 bis 20 Stunden im Monat, weitere 15,3% sogar mehr als 20 Stunden. Die Gremienmitglieder sind lokal verankert: Fast 90% der Vorstände und Kuratoren leben seit elf oder mehr Jahren in der Region, in der ihre Bürgerstiftung aktiv ist.
Bürgerstiftungen meistern Finanzkrise
Das Vermögen der deutschen Bürgerstiftungen wuchs 2009 auf insgesamt 151,9 Mio. Euro. Trotz der Finanzkrise ist dies eine Steigerung um 11% im Vergleich zum Vorjahr. Die Bürgerstiftungen haben zusätzlich mit 8,1 Mio. Euro im Jahr 2009 die höchste Summe an Spenden seit ihrem Bestehen eingeworben. Die ostdeutschen Bürgerstiftungen lagen im vergangenen Jahr mit ihren Spenden und der Förderung gemeinnütziger Projekte im Durchschnitt klar vor den westdeutschen.Bürgerstiftungen sind starke Projektförderer
Mit Zinserträgen aus dem Stiftungsvermögen, anderen Fördermitteln und Spenden finanzieren Bürgerstiftungen eigene oder Förderprojekte. Mit einer Summe von 9,7 Mio. Euro haben sie 2009 mehr finanzielle Mittel denn je für die Förderung gemeinnütziger Zwecke zur Verfügung gestellt. Seit 2005 haben Bürgerstiftungen gemeinnützige Zwecke mit insgesamt 32,1 Mio. Euro gefördert und sich mit persönlichem Engagement für das Gemeinwohl vor Ort eingesetzt.Mehrjährige Datenerhebung
Mit dem „Länderspiegel Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2010“ dokumentiert die Aktive Bürgerschaft im fünften Jahr in Folge die Entwicklung der Bürgerstiftungen in Deutschland. Der Länderspiegel ist eine Vollerhebung der deutschen Bürgerstiftungen, die den „10 Merkmalen einer Bürgerstiftung“ des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen entsprechen und bis zum 30.06.2010 gegründet wurden. Stichtag der Finanzdatenerhebung war der 31.12.2009. Aktive Bürgerschaft e.V. (Hrsg.): „Länderspiegel Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2010", Berlin 2010, inkl. Beilage „Gemeinsam mehr erreichen. Volksbanken und Raiffeisenbanken: Engagiert für Bürgerstiftungen“ und Poster „Bürgerstiftungen in Deutschland“ Download und Grafiken unter www.aktive-buergerschaft.de/laenderspiegelQuelle: Pressemitteilung des Aktive Bügerschaft e.V. vom 29.09.2010
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