Bundesverband Deutscher Stiftungen: Bildungspaket – Chance für bedürftige Kinder

29.09.2010 | Sozialpolitik | Nachrichten

Kooperationsangebot von Stiftungen an das Bundesarbeitsministerium

Berlin - Der Bundesverband Deutscher Stiftungen sieht das „Paket“ zur Teilhabe und Bildungsförderung als außerordentliche Chance für Kinder aus bedürftigen Familien. Ein Großteil der Stiftungen, die entsprechende Satzungszwecke haben, sind darum zur Kooperation mit staatlichen Stellen bei der Entwicklung, Umsetzung und Ergänzung des Bildungspaketes bereit. Dies ist das Fazit eines Gesprächs zwischen Ursula von der Leyen und Vertretern von rund 30 deutschen Stiftungen am Montag. „Sachleistungen wie ein warmes Essen, Hausaufgabenhilfe oder die Mitgliedschaft im Turnverein gewährleisten eher als finanzielle Transfers, dass die Hilfe direkt beim Kind ankommt. Dies haben Stiftungen seit langem erkannt und in ihren Projekten praktiziert“, sagt Heike Kahl, Vorstandsmitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen und Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.

Stiftungswirken: Vernetzt und erprobt

Stiftungen sind Akteure vor Ort. Bürgerstiftungen, kommunale Stiftungen, kirchliche und andere Stiftungen sind in ihren Städten und Gemeinden mit den Ansprechpartnern aus Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft bestens vernetzt. Zahlreiche gute Ideen liegen bereits vor. Jetzt gilt es die vielen Ansätze und Modelle zur Bildungs- und Teilhabeförderung von gemeinnützigen Stiftungen und anderen Anbietern aufzunehmen, in andere Orte zu transferieren und sinnvoll zu verknüpfen. „Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes und die geplante Umsetzung ist auch eine Chance, vom Kindeswohl ausgehend eine konzertierte Aktion auf den Weg zu bringen“, so Michael Göring, Vorstandsmitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen und Vorsitzender des Vorstands der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius.

Fakten zum Stiftungsland Deutschland

82 Prozent der fördernden Stiftungen unterstützen ausschließlich regionale Zwecke. Traditionell engagieren sich Stiftungen im sozialen Bereich (31 Prozent), gefolgt von Bildung und Erziehung (15 Prozent), Kunst und Kultur (15 Prozent) sowie Wissenschaft und Forschung (13 Prozent). Der Stiftungssektor wächst dynamisch. Mehr als jede zweite der rund 17.400 rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts ist in den letzten zehn Jahren errichtet worden. Pro Woche werden etwa 18 Stiftungen neu gegründet – fast 1.000 im Jahr. Für satzungsgemäße Zwecke geben deutsche Stiftungen jährlich 16 bis 17 Milliarden Euro aus, darunter sieben Milliarden aus Erträgen und Spenden. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen vertritt als Dachverband die Interessen der Stiftungen. Der größte Stiftungsverband in Europa hat mehr als 3.500 Mitglieder; über Stiftungsverwaltungen sind ihm über 6.000 Stiftungen mitgliedschaftlich verbunden. Damit repräsentiert der Bundesverband Deutscher Stiftungen rund drei Viertel des deutschen Stiftungsvermögens.

Quelle: Pressemitteilung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen e.V. vom 28.09.2010
http://www.stiftungen.org