Caritas-Wissenschaftspreise zeichnen Forschungsarbeiten zur Wohlfahrtspflege aus
Lorenz-Werthmann- und Gertrud-Luckner-Preis verliehen
Im Rahmen der 9. Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes (DCV) wurden am 13.10.2010 in Trier der Gertrud-Luckner- und der Lorenz-Werthmann-Preis verliehen. Mit diesen Preisen will der DCV die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Aufgaben und Tätigkeitsfeldern der freien Wohlfahrtspflege und die Beschäftigung mit caritas-theologischen und sozialethischen Fragestellungen fördern. Der mit 5.000 Euro dotierte Lorenz-Werthmann-Preis geht an Prof. Dr. theol. Michael Fischer, Leiter Qualitätsmanagement und Leitbildkoordination in der St. Franziskus-Stiftung in Münster. Michael Fischer ist auch Professor für Qualitätsmanagement an der Privaten Universität für Gesundheitswissenschaften, medizinische Informatik und Technik in Hall (Tirol). In seiner Habilitation hat er sich mit dem Thema „Das konfessionelle Krankenhaus. Begründung und Gestaltung aus theologischer und unternehmerischer Perspektive“ beschäftigt. Der mit 1.000 Euro dotierte Gertrud-Luckner-Preis geht an Maria Heckel, die sich in ihrer Diplomarbeit mit dem Thema „Home-from-Home – Gastfreundschaft für Menschen mit Demenz. Ein innovatives Konzept aus Schottland“ beschäftigt hat. Die Arbeit entstand an der Evangelischen Hochschule Nürnberg im Fachbereich Sozialwesen. Frau Heckel arbeitet als Sozialpädagogin im Sozialdienst einer Klinik in Nürnberg. Mit dem Gertrud-Luckner-Preis erinnert der DCV an die Lebensleistung von Dr. Gertrud Luckner (1900 – 1995). Als Abteilungsleiterin im DCV hat sie wesentliche Akzente für die Caritas und die soziale Arbeit in Deutschland gesetzt und sich maßgeblich für die Versöhnung zwischen Juden und Christen engagiert. Unmittelbar nach der so genannten 'Machtergreifung' durch die Nationalsozialisten 1933 vermittelt die engagierte Pazifistin Ausreisemöglichkeiten für Juden und wird freie Mitarbeiterin beim Deutschen Caritasverband. Unter dem Schutz von Caritaspräsident Benedikt Kreutz kann sie ihre Tätigkeit ausweiten. Vom Staat Israel wurde sie als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt. Mit diesem Preis werden Abschlussarbeiten in Diplom-, Magister-, Bachelor- und Masterstudiengängen an Universitäten und Fachhochschulen oder vergleichbare Arbeiten ausgezeichnet. Der Lorenz-Werthmann-Preis ist ein Wissenschaftspreis, der der Deutsche Caritasverband zu seinem 100-jährigen Jubiläum 1997 gestiftet hat. Der Name geht auf den Gründer des Deutschen Caritasverbandes, Prälat Lorenz Werthmann, zurück. Mit dem Preis werden Dissertationen, Habilitationsschriften und Arbeiten mit einem vergleichbaren wissenschaftlichen Niveau ausgezeichnet, die sich im Sinne der von Lorenz Werthmann formulierten Aufgaben mit der Arbeit und Aufgabenstellung der freien Wohlfahrtspflege, der Zusammenarbeit zwischen freier und öffentlicher Wohlfahrtspflege, neuen Ansätzen in der sozialen Arbeit sowie mit caritastheologischen und sozialethischen Themen befassen. Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine unabhängige Jury.Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbandes e.V. vom 13.10.2010
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