Deutsche bekennen sich mehrheitlich zu einer offenen Gesellschaft

50 Prozent plädieren laut Forsa-Umfrage aber auch dafür, dass sich jeder allein durchsetzen muss

Die weit überwiegende Mehrheit der Bundesbürger spricht sich für die aktive Teilhabe aller Menschen - ob mit oder ohne Behinderung - am gesellschaftlichen Leben aus. Allerdings will jeder Zweite allgemeine Rahmenbedingungen, innerhalb derer sich jeder Mensch gemäß seinen Fähigkeiten durchsetzen muss. Dies ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage für die Aktion Mensch unter 1.000 Befragten. Die Befragung fand im November statt. Auf die Frage, wie die Gesellschaft mit der Vielfalt und Verschiedenartigkeit von Menschen umgehen solle, antworteten 82 Prozent der Befragten, dass alle Bürger von Beginn an aktiv einbezogen werden sollten. Ihnen sollte ungeachtet von Behinderung, Beeinträchtigung und sozialer Herkunft ermöglicht werden, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. "Das Ergebnis ist sehr erfreulich und zeigt, dass die Bevölkerung die Verschiedenartigkeit von Menschen anerkennt und auch grundsätzlich offen für die spezifischen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung und von sozial benachteiligten Menschen ist", sagt Martin Georgi, Vorstand der Aktion Mensch. Zudem sind 81 Prozent der befragten Bundesbürger der Meinung, dass die Gesellschaft offen für Menschen sein sollte, die anders sind. Allerdings seien diese aufgefordert, sich anzupassen. 50 Prozent der Bundesbürger sind laut Forsa der Ansicht, dass die Gesellschaft allgemeine Rahmenbedingungen vorgeben sollte, innerhalb derer sich jeder mit seinen persönlichen Fähigkeiten durchsetzen muss. Und gar jeder vierte Bundesbürger (26 Prozent) meint, dass die Gesellschaft eine Norm vorgeben sollte, der jeder Mensch weitgehend entsprechen sollte. "Diese Einschätzungen zeigen auch, dass unsere Gesellschaft längst noch nicht zu einem selbstverständlichen Umgang mit Menschen mit Behinderung gefunden hat", so Martin Georgi. "Die Bereitschaft, gesellschaftliche Rahmenbedingungen anzupassen und Barrieren zur individuellen Teilhabe abzubauen, ist offensichtlich nur eingeschränkt vorhanden. Viele erwarten noch immer, dass sich der Stärkere durchsetzen muss. Es gibt also noch viel zu tun." Ein Schwerpunkt der größten privaten Förderorganisation in Deutschland ist es, sich für eine Gesellschaft einzusetzen, in der jeder Mensch vollständig und gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann - unabhängig von seinen individuellen Fähigkeiten, seiner ethnischen oder sozialen Herkunft, seines Geschlechts oder seines Alters. "Die Aktion Mensch möchte zeigen, dass die Vielfalt der Gesellschaft eine Bereicherung ist", sagt Martin Georgi. "Ob in Schule, Beruf oder Freizeit, vom Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung profitieren am Ende alle."

Über die Aktion Mensch e.V.

Die Aktion Mensch ist die größte private Förderorganisation im sozialen Bereich und eine der erfolgreichsten gemeinnützigen Organisationen in Deutschland. Die Soziallotterie wurde 1964 als Aktion Sorgenkind gegründet und 2000 in Aktion Mensch umbenannt. Zu ihren Mitgliedern gehören: ZDF, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Der Paritätische Gesamtverband, Zentrale Wohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Gemeinsam mit den Mitgliedsverbänden setzen sich die 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Aktion Mensch für eine gerechte und solidarische Gesellschaft ein, in deren Mittelpunkt Inklusion, Vielfalt und Selbstbestimmung stehen. Der Verein unterstützt mit seinen Erlösen jeden Monat mehr als 1.000 soziale Vorhaben der Behindertenhilfe und -selbsthilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe. Möglich machen dies etwa 4,6 Millionen Menschen, die sich regelmäßig an der Aktion Mensch-Lotterie beteiligen. Seit ihrer Gründung hat die Aktion Mensch auf diese Weise bereits mehr als drei Milliarden Euro in Förderprojekte investiert.

Quelle: Pressemitteilung der Aktion Mensch e.V. vom 30.11.2010
http://www.aktion-mensch.de