Diakonie fordert Bleiberecht für geduldete ausländische Jugendliche

Berlin, (DW EKD) - Die Diakonie begrüßt die Pläne, gut integrierten geduldeten Kindern und Jugendlichen ein Aufenthaltsrecht zu gewähren. Die Praxis zeige jedoch auch, dass ein Aufenthaltsrecht und damit eine sichere Lebensperspektive Integration oft erst ermöglichten. "Kinder und Jugendliche müssen eine reale Chance auf Integration erhalten. Junge Menschen, die in Deutschland aufgewachsen oder sogar geboren wurden, brauchen eine dauerhafte Aufenthaltsperspektive. Und zwar unabhängig davon, wie und aus welchen Gründen ihre Eltern nach Deutschland eingereist sind", betont Kerstin Griese, sozialpolitischer Vorstand des Diakonischen Werkes der EKD, anlässlich der Innenministerkonferenz am 18. und 19. November. Das Wohl der Kinder und Jugendlichen müsse stets an erster Stelle stehen. "Wenn es darum geht, gut integrierte Jugendliche in Deutschland zu halten, dann muss die ganze Familie eine dauerhafte Aufenthaltsperspektive bekommen. Die Trennung von ihren Familien ist für Jugendliche sehr belastend und muss daher vermieden werden", betont Griese. Auch fordert die Diakonie, humanitäre Aspekte stärker zu berücksichtigen. "Viele Menschen leben seit Jahren in Deutschland, können sich jedoch beispielsweise aus gesundheitlichen oder Altersgründen schwerer integrieren. Auch ihnen muss jedoch unter humanitären Gesichtspunkten ein Aufenthaltsrecht gewährt werden", so Griese.

Quelle: Pressemitteilung des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V. vom 18.11.2010
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