Diakonie hält soziale Gerechtigkeit für unverzichtbar
Diakonie-Präsident Kottnik diskutiert beim Ökumenischen Kirchentag
München, (DW EKD) - „Soziale Gerechtigkeit ist kein Luxus, sondern die unverzichtbare Basis für eine funktionierende Gesellschaft. … … In der Diakonie verstehen wir darunter, dass jeder Mensch die Möglichkeit haben muss, die in ihm steckenden Fähigkeiten zu entwickeln. Soziale Gerechtigkeit heißt auch, dass Menschen nicht ausgegrenzt oder stigmatisiert werde“, sagte Diakonie-Präsident Klaus-Dieter Kottnik am Freitag in München. „Wir glauben allerdings nicht mehr, dass wir diese Gerechtigkeit durch noch mehr Wirtschaftswachstum erreichen können. Deshalb sagen wir auch deutlich, dass diejenigen, die sich für Armutsverhinderung stark machen, sich auch für eine gerechtere Verteilung der Güter einsetzen müssen“, betonte Kottnik. Die Gerechtigkeitsfrage dürfe nicht allein dem Staat überlassen werden. Denn verantwortlich dafür seien alle Bürgerinnen und Bürger. Dass diese ihre Verantwortung schon seit Jahrhunderten wahrnehmen, zeige die Geschichte der Diakonie: Bürgerinnen und Bürger unterstützen Arme und Benachteiligte, Kranke und Behinderte. Dennoch dürfe aber der Staat keineswegs seine sozialstaatliche Verantwortung an das bürgerschaftliche Engagement delegieren, betonte Kottnik. „Tafeln oder Lebensausgabestellen dürfen zum Beispiel vom Staat nicht missbraucht werden, um sich aus der eigenen Pflicht zur sozialen Fürsorge immer weiter zurückzuziehen. Hier ist der Staat in der Verantwortung, eine langfristige Strategie gegen Armut zu entwickeln. Bürgerschaftliches Engagement kann nur helfen, die erste Not zu lindern.“ Auf der Diakonie-Caritas Bühne beim Ökumenischen Kirchentag in München diskutieren am Freitag Vertreter von Diakonie und Caritas mit Bundesminister a.D. Dr. Norbert Blüm, dem Bayerischen Finanzminister Georg Fahrenschon, dem Gründer der dm-Drogeriemärkte, Professor Götz W. Werner und dem Wirtschaftswissenschaftler Professor Dr. Carsten Rennhak. Die Diakonie ist der soziale Dienst der Evangelischen Kirche in Deutschland. Sie setzt sich insbesondere für die Rechte armer Menschen ein. Sie benennt die Ursachen von Armut und fordert die Solidarität der Gesellschaft. Sie befähigt die betroffenen Menschen, selbst Verantwortung zu übernehmen. Diakonische Arbeit geschieht in sozialen Netzen. Beratung und Bildung, Hilfe und Unterstützung, Begegnung und Seelsorge gehören dabei zusammen. Bundesweit stehen den Menschen 28.000 stationäre Einrichtungen sowie ambulante Dienste und Beratungsstellen mit 440.000 Mitarbeitenden und 400.000 Ehrenamtlichen zur Verfügung. Für Rückfragen und weitere InformationenUte Burbach-Tasso, Pressesprecherin
Telefon (030) 83001-130, E-Mail: pressestelle@diakonie.de
Quelle: Pressemitteilung Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e. V. vom 14.05.2010
http://www.diakonie.de/pressemitteilung-dw-ekd-1330-diakonie-haelt-soziale-gerechtigkeit-fuer-unverzichtbar-6695.htm