Diese Gesundheitsreform ist zutiefst ungerecht

23.09.2010 | Gesundheitswesen | Nachrichten

AWO kritisiert Kabinettsbeschluss zur Gesundheitsreform

"Die geplante Gesundheitsreform ist keine Reform", so der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler anlässlich des Kabinettsbeschlusses der Bundesregierung in der Gesundheitspolitik vom 22.09.2010. "Das Gesundheitssystem krankt an der Wurzel", betont der AWO-Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler. "Nur eine echte Bürgerversicherung, in die alle Bürger gemäß all ihrer Einkommensarten einzahlen, kann die Gesundheitskosten unserer alternden Gesellschaft gerecht finanzieren." fordert Stadler. Dafür müsse schrittweise die Versicherungspflichtgrenze aufgehoben werden, damit die Flucht aus der gesetzlichen Krankenversicherung gestoppt wird. Der Beitragssatz soll im kommenden Jahr von 14,9 auf 15,5 Prozent, wobei nur der ohnehin unparitätische Arbeitgeberbeitrag anschließend bei 7,3 Prozent eingefroren wird, während die Arbeitnehmer 8,2 Prozent plus Steigerungen bezahlen müssen. "Das ist sozial schlichtweg ungerecht", so Wolfgang Stadler. Wenn dann auch noch die Kassen künftig von ihren Mitgliedern Zusatzbeiträge in unbegrenzter Höhe fordern können, dann öffnet dies "einer Willkür im Umgang mit dem Beitragszahler Tür und Tor und ist nicht hinzunehmen", erklärt der AWO Bundesvorsitzende. "Das läuft auf eine Gesundheitspolitik nach dem Geldbeutel der Betroffenen hinaus und darf nicht zugelassen werden". Für die AWO ist seit vielen Jahren klar: Die Kosten eines zukunftstauglichen Gesundheitssystems müssen von allen Bürgern getragen werden. Die schwarz-gelbe Bundesregierung zeige mit ihrem Vorhaben jedoch einmal mehr, dass sie "kein Gespür für die Belastbarkeit und Ansprüche an die Bürgerinnen und Bürger hat", so Wolfgang Stadler.

Quelle: Pressemeldung des AWO Bundesverbandes e.V. vom 22.09.2010
http://www.awo.org