DRK-Briefe an die Ministerpräsidenten
Seiters: Kita verhindert Armut - nicht nachlassen beim Ausbau!
Mit einer Serie von Briefen appellieren die westdeutschen Landesverbände des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in diesen Tagen an die Ministerpräsidenten ihrer Länder, am Ausbau der Kindertagesbetreuung und am Rechtsanspruch für die Ein- bis Dreijährigen auf einen Kita-Platz ab 2013 unvermindert festzuhalten. Mit dieser länderübergreifenden Aktion will das DRK im Vorfeld des UN-Weltkindertages (20. November) auf die Bedeutung von frühkindlicher Bildung bei der Bekämpfung von Armut aufmerksam machen. Die für Bildung zuständigen Länder sollen trotz knapper Kassen an den Ausbauplänen festhalten, weil dies langfristig Geld spart. DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters:"Wer an der frühkindlichen Bildung spart, setzt falsche Signale für die Zukunft. Chancen in der Schule und im Beruf haben Kinder nur, wenn sie von Anfang an gefördert werden. Im Budget von benachteiligten Familien ist aber kaum Spielraum für gutes Essen, Bücher, Spielzeug oder ein Fahrrad. Auch nicht nach der Neuregelung des Hartz IV-Regelsatzes. Das muss die Kita kompensieren, wenn sich Armut und Ausgrenzung nicht weiter verschärfen sollen."In den Briefen betonen die DRK-Verbände auch die finanzpolitische Nachhaltigkeit der Bildungsinvestitionen. Denn wenn arbeitslose Eltern durch einen Betreuungsplatz für ihre Kinder wieder eine Arbeit aufnehmen können, dann reduziert das die Sozialausgaben und fördert das Wirtschaftswachstum der Region. Das DRK hat 19 Landesverbände. An der Aktion beteiligen sich zwölf Landesverbände der alten Bundesländer. In den ostdeutschen Ländern liegt die Versorgungsquote bereits über der Zielmarke von 35 Prozent oder haben Kinder unter drei Jahren bereits den Rechtsanspruch auf Tagesbetreuung. Das DRK bietet bundesweit in 1.200 Kindertageseinrichtungen 90.000 Kindern zwischen 0 und 14 Jahren Erziehung, Bildung und Betreuung nach den Grundsätzen des Roten Kreuzes. In den DRK-Kitas arbeiten 12.000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Roten Kreuzes e.V. vom 10.11.2010
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