Ehrung für den Vater des Kinder- und Jugendhilfegesetzes
AGJ verleiht Ehrenpreis der Kinder- und Jugendhilfe
Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ hatheute auf ihrer Mitgliederversammlung in Hamburg den Ehrenpreis
der Kinder- und Jugendhilfe verliehen. Ausgezeichnet wurde der
64-jährige Prof. Dr. Dr. h. c. Reinhard Wiesner für seine
besonderen Verdienste um die Kinder- und Jugendhilfe und
Jugend(hilfe)politik. Wiesner war zuständig für den Entwurf des
1990 vom Parlament verabschiedeten Kinder- und
Jugendhilfegesetzes (KJHG).
„Er gilt als Vater des KJHG und hat bis heute die Entwicklung
dieses modernen Leistungsgesetzes maßgeblich mitbegleitet.
Dieses und die Tatsache, dass er in den vergangenen 40 Jahren
den Fachdiskurs in der Kinder- und Jugendhilfe wesentlich
beeinflusst hat, hat die AGJ dazu bewogen, ihm den Ehrenpreis
der Kinder- und Jugendhilfe zu verleihen.“ Dies erklärte der
Geschäftsführer der AGJ, Peter Klausch. Mit dem KJHG, das das Jugendwohlfahrtsgesetz von 1961
ablöste, sei ein seit Jahrzehnten geforderter Perspektivenwechsel
in der Kinder- und Jugendhilfe vollzogen worden. „Kinder,
Jugendliche und ihre Eltern werden seitdem als Subjekte mit
subjektiven Rechtsansprüchen und Beteiligungsrechten begriffen“,
sagte Klausch. Seit seinem Inkrafttreten – 1990 in den neuen
Bundesländern und 1991 in den alten Bundesländern – wurde das
Gesetz ca. dreißig Mal geändert. Wiesner hat diesen Prozess stets
mitbegleitet. Dazu gehört auch die Änderung des KJHG durch das
Kinderförderungsgesetz, durch die der Ausbau der
Kindertagesbetreuung fortgeführt und beschleunigt werden sollte. Wiesner ist seit 1974 im Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend u. a. als Leiter des Referats „Rechtsfragen in
der Kinder- und Jugendhilfe“ tätig. „Wir hoffen, dass Prof. Dr.
Wiesner auch in den nächsten Jahren den Diskurs in der Kinderund
Jugendhilfe weiterhin mitgestalten wird“, betonte der AGJGeschäftsführer.
Die AGJ hat den Ehrenpreis der Kinder- und Jugendhilfe in diesem
Jahr das erste Mal verliehen. Pressekontakt: Sabine Kummetat, Presse- und Öffentlichkeitsreferentin der
AGJ, Tel.: (030) 400 40 219
Quelle: Presseinfo der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe-AGJ vom 28.04.2010 (http://www.agj.de/pdf/PM_Ehrenpreis.pdf, Aufruf am 06.05.2010)