Erfolgsmodell „Familienhebamme“ wird in Hessen ausgebaut

26.07.2010 | Gesundheitswesen | Nachrichten

Staatssekretärin Müller-Klepper: „Wirkungsvolles und zentrales Element der frühen Hilfen“

Wiesbaden. Das Land Hessen baut das Angebot an Familienhebammen aus. „Die Familienhebammen haben sich zu einem zentralen Element im Bereich der frühen Hilfen entwickelt. Es werden in diesem Jahr weitere Hebammen zu Familienhebammen ausgebildet. Das Land stellt hierfür 44.000 Euro zur Verfügung“, erklärte Petra Müller-Klepper, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit, heute in Wiesbaden. Die Familienhebamme als „Lotsin in der Umbruchsituation von Schwangerschaft, Geburt und erstem Lebensjahr des Kindes“ sei ein Erfolgsmodell. Es sei ein wirkungsvoller, individueller und niedrigschwelliger Ansatz, um die Elternkompetenzen zu stärken. „Das Selbsthilfepotenzial der Familien wird gefördert“, betonte die Familienstaatssekretärin. Familienhebammen schließen nach ihren Worten mit ihrer Tätigkeit eine Lücke im Hilfesystem und bieten passgenaue Hilfemöglichkeiten für junge Familien in problematischen Lebenssituationen. Gefährdungen und Risiken könnten auf diese Weise frühzeitig erkannt werden. „Mit ihren Komm- und Bringangeboten erreichen Familienhebammen gerade solche Familien, die von sich aus keine Hilfe in Anspruch nehmen. Sie bilden eine wichtige Brücke zwischen Eltern und sozialen und medizinischen Institutionen, leisten wertvolle Arbeit zur Stärkung der Familie und zum Schutz der Kinder und haben sich als ein Baustein in der Prävention bewährt“, so Müller-Klepper. Hebammen hätten einen Vertrauensbonus, der es ermögliche, Zugang in Familien zu bekommen, die öffentlichen Einrichtungen skeptisch gegenüber ständen. Gemeinsam mit dem hessischen Hebammenverband hat das Hessische Familienministerium im Jahr 2007 das Fortbildungsprogramm zur Familienhebamme gestartet. Seitdem haben insgesamt 165 Hebammen in neun Kursen die Fortbildung absolviert. Das Familienministerium hat diese Fortbildungen bisher mit insgesamt 210.000 Euro bezuschusst. In diesem Jahr geht die Fortbildungsreihe bereits in die vierte Auflage. „Der hessische Hebammenverband und die Landesregierung haben frühzeitig diese Idee aufgegriffen und zügig eine Versorgungsstruktur aufgebaut“. Die Familienhebammen geben Schwangeren und Eltern in schwierigen und sozial belasteten Verhältnissen Rat und Unterstützung. Damit fördern sie die Bindung zwischen Eltern und Kind und geben Anleitungen für Verhaltensweisen. Für diese schwierige Arbeit müssen die Familienhebammen gut vorbereitet werden. Petra Müller-Klepper betonte, dass diese wichtige Weiterbildung nur durch die gute Zusammenarbeit zwischen dem Hebammenverband und dem Hessischen Familienministerium möglich sei, wofür sie herzlich dankte.

Quelle: Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Familie und Gesundheit vom 26.07.2010
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